Ein großer Baum mit Herbstlaub steht auf einer Wiese, die zum Naturwaldreservat Waldegg gehört, mit einem bewaldeten Hügel und einem klaren blauen Himmel im Hintergrund.

Naturwaldreservat Waldegg

Landschaftsprägende Waldfläche über der Engalm

Steckbrief

Das Naturwaldreservat Waldegg auf einen Blick:

Gemeinde: Vomp
Gesamtfläche [ha]: 10,73
Waldfläche [ha]: 10,73
Waldhauptgruppe: Fichten-Tannen-Buchen-Wald
Waldgesellschaft: Braunerde-Waldmeister-Fichten-
Tannen-Buchen-Wald
Asperulo odoratae-Fagetum, montane Polygonatum
verticillatum-Ausbildung

Kurzbeschreibung:
Das Naturwaldreservat liegt östlich der Engalm bzw. südlich des Alpengasthofes Eng am Unterhang unterhalb der Drijaggenalm. Es handelt sich um einen naturnah aufgebauten Braunerde-Waldmeister-Fichten-Tannen-Buchen-Wald mit Waldgerste.Biotopfläche:
“Buchendominierter Bergmischwald Drijaggenwald, Eng”
Leitbiotoptyp:
Naturnahe Waldgesellschaft
Standortstyp:
Braunerde-Waldmeister-Fichten-Tannen-Buchen-Wald mit WaldgersteBeschreibung:
Gegenüber des Baumgartwaldes begrenzt der Drijággenwald das Landschaftsschutzgebiet “Großer Ahornboden” im Bereich der Eng-Alm. Der hochmontan-subalpine Hang wird im oberen, steilen Teil von Lawinenrinnen durchfurcht und von Nadelholz-(Lärchen-, Fichten-Tannen-, Latschen-) gesellschaften besiedelt. Ausläufer der Schneebewegungen dringen offensichtlich auch in die unteren, etwas weniger steilen Bestandesabschnitte ein und verursachen stellenweise säbelwüchsige Formen der hier bestandesbildenden Buche.

Bedeutung und Beurteilung:
Auf den entwickelteren, feinerdereichen Böden des schneereichen Unterhangs vermag sich die Buche gegen die schneeschimmelanfälligen Nadelhölzer und die hohe Krautschicht – nicht zuletzt durch ihr Ausschlagvermögen – durchzusetzen und prägt den untersten Waldstreifen. Unter Schirm fällt die für frische, luftfeuchte Standorte typische Krautschicht mit hochwüchsigen Individuen von Waldgeißbart (Aruncus dioicus) und Quirlblättriger Salomonsiegel (Polygonatum verticillatum) auf; die Strauchschicht teilen sich Alpen-Heckenkirsche (Lonicera alpigena), Himbeere (Rubus idaeus), Buche und Bergahorn. Vegetationskundlich bestehen Ähnlichkeiten zum Ahorn-Buchenwald. Der beliebte Wander- und Fahrweg zur Binsalm und zur Lamsenjochhütte quert den Wald. Dieser ist optisch sehr ähnlich seinem Gegenüber (Biotopfläche Baumgartwald) und faßt den Ahornboden im Bereich der Eng-Alm mit jenem zusammen in ein reizvolles (Laubholz-)Bild.

Biotopwert:
Die relativ hohe Bewertung der Naturnähekriterien – zu relativieren ist hier der gute Verjüngungszustand, der sich nicht bis in die obere Strauchschicht halten kann – steht neben der landschaftsbildprägenden Funktion des Waldstreifens im Mittelpunkt; weniger wichtig der für diese Ausprägung zu hoch eingestufte Seltenheits-/Gefährdungsindex.

Rückfragen bitte direkt beim Naturpark Karwendel oder bei:

DI Dr. Michael Haupolter
Amt der Tiroler Landesregierung, Abt. Umweltschutz
Tel.: + 43 (0) 512 508-3466
michael.haupolter@tirol.gv.at

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