Ein Mann steht auf einem grasbewachsenen Feld und hält eine Tafel in der Hand, auf der möglicherweise die aktuelle Forschung beschrieben wird. Im Hintergrund sind Bäume und Berge zu sehen, der Himmel ist teilweise bewölkt.

Kartierung und Vegetationsanalyse des „Kleinen Ahornbodens“, im Naturpark Karwendel

Die vorliegende Arbeit untersucht den Zustand des Bergahornbestandes am Kleinen Ahornboden und den Einfluss der Beweidung auf dessen Entwicklung. Insgesamt befinden sich 105 Bergahorne im Gebiet, wobei der Großteil aus jüngeren, in den letzten Jahrzehnten gepflanzten Individuen besteht. Je nach gewählter Auswertungsmethode liegt der Anteil alter Bäume zwischen 16 % und 33 %. Diese alten Bergahorne prägen nicht nur das Landschaftsbild, sondern sind auch aus ökologischer Sicht besonders wertvoll. Aufgrund ihres fortgeschrittenen Alters ist jedoch mittelfristig mit einem Rückgang dieser Altbäume zu rechnen. Der aktuell schwach besetzte mittlere Altersbereich (6 % bzw. 17 %) verdeutlicht die Notwendigkeit gezielter Pfle-gemaßnahmen, um den Altbestand zu erhalten und dadurch die ökologischen Funktionen langfristig zu sichern.
Die Ergebnisse zeigen außerdem, dass das Ausbleiben traditioneller Beweidung zu einer deutlichen Zunahme an konkurrenzstarken Gehölzen wie Fichte und Legföhre führt. Dies gefährdet nicht nur die Offenhaltung der charakteristischen Bergahornweiden, sondern auch deren hohe Artenvielfalt. Die durchgeführten Vegetationsaufnahmen deuten auf artenreiche Standorte hin, wenngleich die geringe Zahl an Probestellen, insbesondere im Hinblick auf die Moosvegetation, keine umfassenden Aussagen zulässt. Um den typischen Charakter dieser Kulturlandschaft zu bewahren, bedarf es eines angepassten Managements, das sowohl den Erhalt alter Individuen sicherstellt wie auch eine extensive Bewirtschaftung fördert. Nur so können die strukturelle Vielfalt und die Biodiversität des Kleinen Ahornbodens langfristig gesichert werden.

Details

Autor: Felician Nöth
Titel: Kartierung und Vegetationsanalyse des „Kleinen Ahornbodens“, im Naturpark Karwendel
Themenschwerpunkt: Biodiversität, Bergahorn, Vegetation, Kulturlandschaft
Geografischer Schwerpunkt: Kleiner Ahornboden, Karwendel
Datum: 2025
Hochschule: Universität Innsbruck
Art der Arbeit: Masterarbeit
Umfang: 74 Seiten

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Naturpark Karwendel