naturwaldreservat engalm 2

Naturwaldreservat Engalm

Wald zwischen Natur- und Kulturlandschaft

Steckbrief

Gemeinde: Vomp
Gesamtfläche [ha]: 21,48
Waldfläche [ha]: 20,05
Waldhauptgruppe: Fichten-Tannen-Buchen-Wald
Waldgesellschaft: Braunerde-Waldmeister-Fichten-Tannen-
Buchenwald, Asperulo odoratae-Fagetum, montane Polygonatum
verticillatum-Ausbildung
Kurzbeschreibung: Dieses Reservat zeichnet sich durch einen naturnah aufgebauten Karbonat Fichten-Tannen-Buchenwald sowie Fichten-Tannenwald aus. Bemerkenswert sind besonders mächtige Tannen. Der Verbissdruck ist hoch und erfordert intensive Bejagung.

Details

Das Naturwaldreservat liegt oberhalb der Engalm in nordwestlicher bzw. nördlicher Richtung, wo es durch den Einschnitt des Gumpenkars in zwei Sektoren aufgeteilt wird. Das Gebiet erstreckt sich zwischen 1.260 m und 1.550 m Seehöhe. Die Grenze verläuft entlang der Abteilungsgrenzen bzw. der Parzellengrenze und ist den beiliegenden Karten zu entnehmen. Es handelt sich um eine Braunerde-Waldmeister-Fichten-Tannen-Buchen-Waldgesellschaft mit Waldgerste, bzw. einen hochstaudenreichen Fichten-Tannenwald. Das Wuchsgebiet ist dem der Nördlichen Randalpen zuzusprechen.

Standortstyp: Bergmischwald Baumgartwald, Engalm

Leitbiotoptyp:
Naturnahe Waldgesellschaft
Standortstyp:
Braunerde-Waldmeister-Fichten-Tannen-Buchen-Wald mit
Waldgerste, skelettreich

Beschreibung:
Am ostexponierten Unterhang oberhalb der Eng-Alm prägt die Rotbuche das Waldbild unterhalb eines Felsbandes, einzelne mächtige Tannen sowie Fichten und Ahorne sind beigemischt. Der Wald nimmt oberhalb dieser Felsstufe als hochstaudenreicher Fichten-Tannenwald seine Fortsetzung, und wird durch die heute teilweise unbewirtschafteten Enger Mähder abgelöst.

Bedeutung und Beurteilung:
Boden – humusreiche Rendsina auf spaltengründigem Kalkschutt – und Geomorphologie allein vermag die Buchendominanz des Waldbandes nicht völlig zu erklären. Zwar können im Unterwuchs eindeutig Anklänge an laubholzfördernde Schlucht- und Schuttwaldgesellschaften festgestellt werden – Mondviole (Lunaria rediviva) und Ähriges Christophskraut (Actaea spicata) sowie das seltene Breitblättrige Pfaffenhütchen (Euonymus latifolia) sind charakteristische Elemente – allein die Buche verträgt nur bis zu einem Grad Bodenbewegungen, Ahorn und Ulme wären als konkurrenzkräftige Bestandeselemente in höherem Maße zu erwarten; dieser Bestand in der Form dürfte durch selektive Nutzung von Nadelhölzern mitgestaltet worden sein.
Der an das Landschaftsschutzgebiet Großer Ahornboden grenzende Wald stellt v.a. ein landschaftsästhetisch wichtiges Element in direkter Nachbarschaft der touristisch höchst frequentierten Eng-Alm dar.

Biotopwert:
Die exponierte, landschaftsprägende Lage des Laubwaldstreifens führt dazu, dass dem Gebiet ein hoher Biotopwert zugesprochen werden kann.

Rückfragen bitte direkt beim Naturpark Karwendel oder bei:

DI Dr. Michael Haupolter
Amt der Tiroler Landesregierung, Abt. Umweltschutz
Tel.: + 43 (0) 512 508-3466
michael.haupolter@tirol.gv.at

Weitere Naturwaldreservate im Naturpark Karwendel

  • Naturwaldreservat Spirken Hinterautal

    Naturwaldreservat Spirken Hinterautal

    Das Naturwaldreservat liegt im Jagdgraben zwischen Kastenalm und Kasten-Hochleger nördlich des Gumpenkopfes.
  • Ein bewaldeter Hang mit dichter grüner Vegetation, belaubten Bäumen und einem teilweise umgestürzten Baumstamm am gföllbedeckten Hang.

    Naturwaldreservat Gföll

    Das Naturwaldreservat liegt im Jagdgraben zwischen Kastenalm und Kasten-Hochleger nördlich des Gumpenkopfes.
  • Naturwaldreservat Zwirchkopf

    Naturwaldreservat Zwirchkopf

    Es handelt sich um einen Biotopkomplex aus verschiedenen z.T. eibenreichen Karbonat-Fichten-Tannen-Buchenwäldern, sehr seltenen natürlichen subalpinen Karbonat-Lärchenwäldern, Ulmen- Ahornwälder sowie Erlen und Latschengebüsch.
  • naturwaldreservat weites tal

    Naturwaldreservat Weites Tal

    Der stufige und mit zunehmender Seehöhe immer lichter werdende Bestand weist die für den subalpinen Fichtenwald und den Karbonat- Lärchen- Zirbenwald charakteristische Rottenstruktur auf.
  • Ein großer Baum mit Herbstlaub steht auf einer Wiese, die zum Naturwaldreservat Waldegg gehört, mit einem bewaldeten Hügel und einem klaren blauen Himmel im Hintergrund.

    Naturwaldreservat Waldegg

    Es handelt sich um einen naturnah aufgebauten Braunerde-Waldmeister-Fichten-Tannen-Buchen-Wald mit Waldgerste.
  • Ein kleiner orangefarbener Pilz wächst zwischen grünem Moos und morschem Holz in der unberührten Waldlandschaft der Naturwaldzelle Taschbach.

    Eibenreicher Bergmischwald Vomperloch

    Als Besonderheit der Baumschicht, in der neben den Hauptbaumarten Lärchen und Bergahorne beigemischt sind, ist das gehäufte Vorkommen der Eibe (Taxus baccata) zu erwähnen.
  • Ein kleiner orangefarbener Pilz wächst zwischen grünem Moos und morschem Holz in der unberührten Waldlandschaft der Naturwaldzelle Taschbach.

    Lärchen-Zirbenbestand unter Bettelwurf

    Der Strukturreichtum (plenterartig), das Vorhandensein von reichlich Totholz (17% des Gesamtvorrates) in allen Stadien der Zersetzung, das Fehlen von Nutzungsspuren und die schlechte Bringbarkeit des kleinen Waldkomplexes lassen eine vom Menschen weitgehend unbeeinflußte Bestandesgeschichte vermuten.
  • naturwaldreservat vomper loch 2

    Naturwaldreservat Vomper Loch

    Der urwaldartige, zum Teil äußerst alte Bestand ist durch seine Altersstruktur und durch die plenterartige Struktur ausgezeichnet.
  • naturwaldreservat umlberg 2

    Naturwaldreservat Umlberg

    Das Naturwaldreservat umfasst eibenreiche Karbonat-Fichten-Tannen-Buchen-Wälder und kiefernreiche Steilhangbestockungen an den steilen Einhängen zum Vomperbach. Bemerkenswert sind zahlreiche alte Eiben.
  • Ein kleiner orangefarbener Pilz wächst zwischen grünem Moos und morschem Holz in der unberührten Waldlandschaft der Naturwaldzelle Taschbach.

    Hirschzungen-Schluchtwald Tortalalm

    Laubmischwald aus Bergahorn, Esche, Ulme und Buche mit Vorkommen des seltenen Hirschzungenfarns (Phyllitis scolopendrium) und der Mondviole (Lunaria redivia).
  • Ein kleiner orangefarbener Pilz wächst zwischen grünem Moos und morschem Holz in der unberührten Waldlandschaft der Naturwaldzelle Taschbach.

    Buchenbestand westliche Tortalalm

    Das tiefsubalpine Biotop stellt einen mittelbevorrateten, noch gut geschloßenen, südostexponierten Fichten-Tannen-Buchenbestand auf einer Braunlehm-Rendsina in einer Höhenlage zwischen 1340 und 1460 m dar.
  • Ein kleiner orangefarbener Pilz wächst zwischen grünem Moos und morschem Holz in der unberührten Waldlandschaft der Naturwaldzelle Taschbach.

    Hochstauden-Schluchtwald Tortalalm

    Laubmischwald aus Buche, Bergulme und Bergahorn mit Vorkommen der seltenen Mondviole (Lunaria redivia) in einem Graben westlich der Tortalalm auf 1310 m Seehöhe.

Teilen:

Naturpark Karwendel