Die Digitalisierung ist in vielen gesellschaftlichen Bereichen, vor allem aber in Zusammenarbeit mit Wirtschaftsbetrieben „in aller Munde“. Deren Chancen und Risken werden täglich medial in unterschiedlicher Qualität diskutiert.
Als größter Naturpark Österreichs sind wir beispielsweise durch digitale Besucher*innenlenkung etc. unmittelbar von solchen Entwicklungen betroffen. Es ist uns jedoch ein großes Anliegen nicht nur auf Entwicklungen zu reagieren, sondern proaktiv das Thema zu bearbeiten und entsprechend modellhaft und innovativ voranzugehen.
Vor diesem Hintergrund wurde im aktuellen Leitbild „Karwendelprogramm 2028“ in mehreren Bereichen die Digitalisierung adressiert und dafür Ziele definiert (siehe auch Kapitel Zielsetzung 2.2.).
Vorab darf Erwähnung finden, dass die hier formulierten Zielsetzungen in einem breiten einjährigen Prozess mit den (regionalen) Akteur*innen entwickelt wurden. Mehr zum Prozess findet sich im Dokument „Karwendelprogramm 2028“.
- (Digitale) Besucherlenkung stärken — Als Ergänzung zu bereits etablierten Maßnahmen eröffnet eine verstärkte digitale Besucher*innenlenkung neue Möglichkeiten für eine nachhaltige und effiziente Lenkung der Besucherströme im Naturpark. Vor allem an Besucher*innen-Hotspots soll rasch eine Kombination aus klassischen und digitalen Maßnahmen gesetzt werden.
- Umfassendere Bildung durch digitale Umweltbildung — Digitale Medien können und sollen die unmittelbare Naturerfahrung nicht ersetzen. Sie sollen zukünftig aber verstärkt unterstützend, beispielsweise in der Exkursionsvorbereitung, zum Einsatz kommen.
- Digitalisierung vorantreiben — Eine verstärkte technische Digitalisierung und eine entsprechende Qualifikation der Mitarbeiter*innen im digitalen Bereich führt zu effizientem und gezieltem Arbeiten. Die Mitarbeiter*innen sollen sich im Umgang mit modernen Tools und Programmen sicher fühlen und je nach Bedarf befähigt sein, diese optimal und zielgerichtet einzusetzen. [dieses Ziel wird hinsichtlich Mitarbeiter über Eigenmittel bzw. andere Fördermöglichkeiten finanziert; es ist aber inhaltlich Teil der gesamten Digitalisierungsoffensive und sollte daher Erwähnung finden.
Naturpark Karwendel
Der Naturpark Karwendel umfasst beinahe das gesamte Karwendelmassiv und das NSG Arnspitze und ist mit einer Fläche von 739 km² das größte Tiroler Schutzgebiet und der größte Naturpark Österreichs.
Aufgrund seiner Topographie verfügt das Karwendel über einen überdurchschnittlich hohen Anteil an natürlichen Lebensräumen wie Urwäldern und Wildflüssen und beherbergt eine hohe Anzahl europaweit bedeutender Tier- und Pflanzenarten wie beispielsweise Steinadler, Weißrückenspecht und Frauenschuh.
Seit Jahrhunderten prägen Alm-, Forst- und Jagdwirtschaft als klassische alpine Nutzungsformen das Gebiet. Die alpintouristische Erschließung begann in der zweiten Hälfte des 19. Jhds. und bietet in ihrer heutigen Ausprägung mit mehr als 50 bewirtschafteten Hütten und Almen zahlreiche Möglichkeiten für unterschiedliche Formen des Alpinismus.
Die Arbeitsschwerpunkte des Naturparks liegen in den Bereichen Naturschutz, Erholung & Tourismus, Umweltbildung sowie Wissen & Forschung, sowie Regionalentwicklung.
www.karwendel.org