Zackige Berggipfel wie die Erlspitze Bertour und die Reitherspitze erheben sich mit Schneeflecken und grünen Hängen unter einem teilweise bewölkten Himmel, mit fernen schneebedeckten Bergen im Hintergrund.

Zwischen Reither- und Erlspitze (Zweitagestour)

Einzelne Abschnitte sind steil und etwas ausgesetzt. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind auf der Bergtour zwischen Reitherspitze und Erlspitze wichtige Begleiter. Besondere Aufmerksamkeit verlangt der Abstieg durch das „Kaminl“ zwischen Solsteinhaus und Neuer Magdeburger Hütte sowie über den zum Teil steilen und an einigen Abschnitten ausgesetzten Schleifwandsteig.

Steckbrief

  • Die Bergtour (2 Tage) zwischen Reitherspitze und Erlspitze auf einen Blick:
  • Schwierigkeitsgrad: rot/schwarz
  • Tourenkategorie: Bergtour
  • Region: Inntal
  • Ausgangspunkt: Bahnhof Reith bei Seefeld
  • Endpunkt: Bahnhof Kranebitten
  • 1. Tag: Reith bei Seefeld – Nördlinger Hütte – Solsteinhaus
  • Gehzeit: 5,5 h
  • Höhenmeter: ↑1540 hm, ↓870 hm
  • Länge: 12,5 km
  • 2. Tag: Solsteinhaus – Neue Magdeburger Hütte – Schleifwandsteig – Innsbruck/Kranebitten
  • Gehzeit: 4 h
  • Höhenmeter: ↑360 hm, ↓1470 hm
  • Länge: 8,5 km
  • Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten: Nördlinger Hütte, Solsteinhaus, Neue Magdeburger Hütte
Diese und weitere mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbare Touren auf unserer interaktiven Karte

Tipp

Diese Tour ist gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen und in unserer WÖFFI Broschüre beschrieben!

Tourenbeschreibung

1. Tag: Zwischen Reitherspitze und Erlspitze

Die Bergtour beginnt direkt am Bahnhof von Reith b. Seefeld und führt anfänglich steil zwischen den Häusern hinauf zum Waldrand. Wir folgen dem Weg Nr. 211 kurz auf einem Traktorweg, gelangen aber schon bald auf den mit zahlreichen Kehren gespickten Steig. Auf knapp 1.500 m treffen wir auf eine neu angelegte Forststraße, der man ein kurzes Stück taleinwärts folgt. Nach gut 250 m zweigt rechterhand erneut der Steig ab. Wiederum eine Vielzahl an Kehren begleiten uns hinauf zum Schartlehnerhaus (1.856 m). Über den Latschenrücken des „Schoaßgrates“ erreichen wir nach 3 Stunden die Nördlinger Hütte (2.239 m). Wer noch nicht genug hat, nimmt sich noch den steilen und teilweise versicherten Normalanstieg auf die Reitherspitze vor.

Von der Schutzhütte geht es ostwärts anfangs steil hinunter zum Ursprungsattel (2.096 m). Vom Sattel dann nicht in Richtung Freiungstürme, sondern in nördlicher Richtung hinunter zum in der Karte markierten Punkt 1.794 m. Wir queren ein weitläufiges Kar und erreichen den Kamm der Jöchelschröfen (1.821 m). Im Schatten der Kuhlochspitze steigt man durch das große Geröllfeld des Kuhlochs zur Eppzirler Scharte (2.102m) auf.

Das Solsteinhaus (1.806 m) bereits vor Augen, steigen wir die letzten knapp 300 Höhenmeter durch das Kar und zuletzt über Bergwiesen zur Schutzhütte ab. Die Erlspitze ist auf dem steilen Normalanstieg vom Solsteinhaus aus erreichbar.

Varianten:

Wer sich im alpinen Gelände absolut sicher fühlt, kann die Überschreitung vom Ursprungsattel über den Freiunger Höhenweg wählen. Obwohl die kritischen Stellen versichert sind, sind Schwindelfreiheit, Trittsicherheit und eine gute Kondition aufgrund der Länge der Tour unerlässlich. Für sehr Konditionsstarke sind Abstecher auf die Gipfel von Reitherspitze und Erlspitze möglich.

Reitherspitze (2.374 m): Von der Nördlinger Hütte in ca. 20 Minuten zum Gipfel. Der Anstieg ist mitunter steil und an einigen Stellen seilversichert.

Erlspitze (2.405 m): Der Anstieg von der Eppzirler Scharte zur Erlspitze über den Erlturm hat Klettersteigcharakter. Für die Überschreitung ist die Mitnahme eines Klettersteigsets unbedingt erforderlich. Der Normalanstieg vom Solsteinhaus ist durchwegs steil und verlangt Trittsicherheit, weist aber bei einer Gehzeit von ca. 1h15min keine alpintechnischen Schwierigkeiten auf.

2. Tag: Spannender Abstieg im “Kaminl” und hinunter ins Inntal

Wir lassen Reitherspitze und Erlspitze hinter uns. Wunderschön ist die Wanderung über den Zirler Schützensteig zur Neuen Magdeburger Hütte (1.637m), die man bereits nach 1:30h erreicht. Vorsicht und vor allem Trittsicherheit bedarf es beim kurzen Abstieg durch das „Kaminl“ (Seilsicherung vorhanden). Hat man sich auf der Neuen Magdeburger Hütte gestärkt, folgt man dem Weg in östlicher Richtung zur Schoberwaldhütte, steigt durch den Schoberwald ab, überquert den tiefeingeschnittenen Sulzenbachgraben und folgt dem Schleifwandsteig unterhalb des Hechenbergs. Das Gelände bricht hier steil hinunter; Trittsicherheit ist Voraussetzung für diesen Abschnitt. Auf der Ostseite gelangt man noch einmal zu einer versicherten Stelle, bevor der Steig anfangs steil ins Inntal hinunterführt. Im unteren Abschnitt wird das Gelände sanfter und nach einigen Kehren über die „Peters Mähder“ gelangt man zur Fahrstraße und zuletzt zur Bahnhaltestelle Innsbruck/Kranebitten.

Varianten: Mögliche Gipfelziele von der Neuen Magdeburger Hütte

Kirchberger Köpfl (1.943 m): Unschwieriger Anstieg auf die höchste Erhebung des Hechenbergs (Gehzeit: 40 Min.).

Großer Solstein (2.541 m) und Kleiner Solstein (2.637 m): Die Anstiegsvariante über den Höttinger Schützensteig verlangt Trittsicherheit und Schwindelfreiheit, besonders der weitere Aufstieg vom Sattel zum Gipfel des Kleinen Solsteins (Gehzeit: 3:30h). Der Große Solstein ist vom Sattel unschwierig erreichbar (Gehzeit: 3h). Die Variante durch das Wörgltal ist zwar einfacher, wegen des rutschigen Kalkschotters aber schweißtreibender (Abstiegsvariante).

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