Holzkohle wiegt nur noch ein Viertel vom Gewicht des Holzes, aus dem es hergestellt wurde und erzeugt eine höhere Hitze. Es ist also leichter zu transportieren und war für die Erz- und Metallverarbeitung unentbehrlich. Da bei dem Prozess jedoch das Holzgas verdampft, ist im Vergleich zum Ausgangsmaterial der Brennwert insgesamt deutlich geringer.
Der Meiler
Um das Wasser und flüchtige Gase des Holzes zu verdampfen, werden Scheite dicht so aufgeschichtet, dass ein geschlossener Hügel entsteht mit einem Kamin in der Mitte. Dieser Hügel, der Meiler, wird mit dem “Gründach”, das heißt Zweigen oder Stroh schindelartig bedeckt, so dass darauf die Lösche, die luftdichte Abdichtung mit Lehm bzw. Erde hält.

Der Abbrand
Der Meiler wird dann über den Kamin entzündet und auch dieser verschlossen. Die Verkohlung des Holzes muss unentwegt überwacht und über Luftlöcher gesteuert werden, die mit Stangen hineingestoßen oder wieder verschlossen werden. Der Meiler muss gleichmäßig abbrennen und darf auf keinen Fall „durchgehen“, d.h. völlig verbrennen. Die Verkohlung braucht je nach Größe des Meilers eine bis drei Wochen.
Eine Kohle guter Qualität musste schwer zerbrechlich sein, nicht abfärben und beim Anschlag hell klingen. Dann brachte sie einen entsprechenden Preis.

Bedarf und Handel
In Scharnitz und in den Karwendeltälern im Lafatsch und Hinterautal wurde die Köhlerei in großen Maßstab betrieben, ebenso bei Achenkirch.
Die Achenkircher Kohle ging nach Jenbach in die Sensenschmiede und nach Schwaz in das Bergwerk.
Die Saline Hall betrieb eine Schmiede im Halltal und bezog die Kohle aus den Karwendeltälern, hatte aber auch große Mengen an die Haller Münze zu liefern. Diese wurde hauptsächlich im Voldertal gebrannt, wo Mitte des 18 Jahrhunderts dort mehr als 500 Fuder Holzkohle alljährlich geliefert wurden.
Es wurden Nadel- und Buchenholz gebrannt, in Scharnitz aber auch Zuntern, also Legföhren, im Voldertal Zirben. Dies senkte örtlich die Waldgrenze erheblich.

Auch in Bayern war der Bedarf an Kohle erheblich, dies für Handwerk und die Entwicklung Münchens. Viel Holz, das aus den Wechselwaldvertrag bzw den Wäldern an der Dürrach stammte, wurde verkohlt, wie die Brandplätze am Ende der Triftstrecke zeigen.

Literaturverzeichnis
Grabherr Walter (1963): Beiträge zur Waldgeschichte des Voldertales bei Hall in Tirol. In: Tiroler Heimatblätter 40, 4-9.
Heiß Sieglinde (1998): Von Kohlbrennern, Kohlhaufen und Kohlstädeln in Scharnitz. In: Tiroler Chronist (30), S. 35–36.
Spötl Christoph; Spötl Hans (1991): Die Holzversorgung für das Haller Salzbergwerk. In: Tiroler Heimatblätter 66, S. 127–131.
Wikipedia (Hg.) (2021): Kohlenmeiler. Online verfügbar unter https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kohlenmeiler&oldid=218548735, zuletzt aktualisiert am 27.12.2021, zuletzt geprüft am 15.05.2022.
