Die Flößerei wurde von Floßmeistern und Floßknechten, aber auch von unabhängigen Bauern betrieben. Auf dem Lech gab es Flößer, die von der Stadt Augsburg angestellt waren, um die Stadt aus dem Oberland und Tirol mit Holz zu versorgen. In Lechbruck war ein „Länder“ stationiert, der diesen Transport überwachte.Um Floßmeister zu werden, musste man nicht nur entsprechende Kenntnisse und Erfahrungen im Handwerk und der Flussfahrt vorweisen, sondern darüber hinaus ehrbar, ansässig und verheiratet sein. Dies stellte sicher, dass die Floßmeister die ihnen anvertrauten Güter nicht veruntreuten.Die Floßknechte stammten aus ärmeren Verhältnissen. Sie hatten nur von März bis November Arbeit und mussten für die Kosten der Heimreise, die sie meist zu Fuß bewältigten, selbst aufkommen, was den kargen Lohn noch minderte. Im Winter mussten sie andere Arbeit finden.

An der Isar gab es Zünfte. Die Flößer entwickelten eine entsprechende Tracht, den Flößerhut und Flößerstiefel inbegriffen, und eigene Fahnen und Feste.
Die Zünfte versuchten nach Möglichkeit ihre Transportrechte zu sichern und unter Umständen als Monopole auszugestalten. Die Flößerzünfte von Mittenwald, Tölz und Wolfratshausen und München hatten das Privileg Kaufmannsgüter zu transportieren. Ebenso die Zünfte in Füssen und Schongau, die im Fernhandel aus Italien tätig waren.
Alle Zünfte aber wandten sich gegen das freie Flößen der Bauern und wollten dies zumindest reglementiert sehen.
Um 1800 wurde der Zunftzwang aufgehoben, jedoch gab es weiterhin Floßmeister.

Beim Einbinden der Flöße standen die Flößer im kalten Wasser und auf nassen, glitschigen Baumstämmen, wo sie zwischen die Stämme geraten konnten, wenn sie ausrutschten. Die Fahrt durch Brücken, Floßgassen der Wehre und an Felsen vorbei war gefährlich.
Flößer konnten in der Regel nicht schwimmen. Sie mussten sich auf ihr handwerkliches Geschick und himmlischen Beistand verlassen. Ihre Patrone waren zunächst der heilige Nikolaus, später der heilige Nepomuk.
Da sie viel unterwegs waren, in meist Wirtschaften nächtigten und bei ihrem anstrengenden Gewerbe sowohl morgens als auch abends viel verzehrten und tranken, hatten sie den Ruf von Trinkfestigkeit und wilden Sitten.

Literaturverzeichnis
Baumer Stephan, Eder Claus (2004): Holzwirtschaft entlang der Isar. Von Holzern, Triftern und Flößern. Lenggries: Werbeagentur Eder GmbH.
Flößermuseum Lechbruck (2020): Holzhandel am Lech; Flößerei; Trift. Beschriftungen.
Wolf Karl: Flößerei und Trift auf der oberen Loisach. In: Jahrbuch 2011 Historischer Verein Murnau, Bd. 28, S. 25–120.
