Der Bergmolch
Ichthyosaura alpestris | Familie: Echte Salamander und Molche (Salamandridae)
An Land unscheinbar, verwandelt sich der männliche Bergmolch im Wasser zu einem farbenprächtigen Geschöpf. Er ist von mittleren bis in alpine Lagen und von warmen Tümpeln bis hin zu klaren Bergseen beinahe überall zu finden.
Die Unterseite beider Geschlechter ist bei den Bergmolchen orange-leuchtend gefärbt, ansonsten unterscheidet sich jedoch ihr Aussehen. Die Wassertracht des Männchens weist am Kopf, am Kamm sowie an zwei Streifen auf beiden Seiten eine schwarz gepunktete Musterung auf weißem Grund auf. Dazwischen befinden sich blaugrüne bis blauschwarze Längsstreifen. Zwischen Vorder- und Hinterbeinen ist deutlich ein hellblaues Band erkennbar. Im Gegensatz dazu ist das Weibchen an der Oberseite durchgehend dunkelgelblich bis braun gefärbt und an den Flanken teilweise gefleckt. Im Wasser ist die Haut der Bergmolche glatt, an Land jedoch wird sie samtartig und fein körnig.
Die meiste Zeit des Jahres leben Bergmolche an Land auf feuchten kühlen Böden, jedoch immer in Wassernähe. Zwischen März und April wandern sie dann in ihre Laichgewässer, wo sie sich anschließend paaren und laichen. Zur Paarung zeigt sich das Männchen im prächtigen „Hochzeitskleid“ und legt einen sogenannten “Samenstift” ab, welcher sich durch bloße Berührung an die Kloake des Weibchens haftet. Die Eier werden in eingewickelte Blätter gelegt, in denen die vierbeinigen Larven zwei bis vier Wochen später schlüpfen. Diese können sich auch in Larvenzustand fortpflanzen, in diesem Fall entwickeln sich aber erst spätere Generationen wieder zu Molchen.
- Klasse: Lurche (Amphibien)
- Ordnung: Schwanzlurche
- Größe: w: ca. 12 cm; m: ca. 8 cm
- Nahrung: Insekten, Larven, Kleinkrebse, Raupen, Würmer, Schnecken, Amphibieneier
- Lebensraum: meist zwischen 1.300m und 2.100 m Seehöhe (ab 300 m)
- Durchschnittliche Reviergröße: ca. 400 m Radius
- Paarungszeit: April bis Juni
- Laich: 100 – 300 Eier
- nachtaktiv
- Winterruhe: unterirdisch
Lebensraum und Vorkommen
Der Bergmolch ist von West-Russland über Nord- und Ost-Frankreich und vom südlichen Dänemark bis Norditalien und Mittelgriechenland verbreitet. Für das Laichhabitat bevorzugt der Alpenmolch langsam fließende oder stehende Gewässer mit einer starken Vegetation, wie Tümpel, Weiher und zum Teil auch Moore. Dennoch ist er auch manchmal in mit Wasser gefüllten Fahrspurrinnen, Wildsuhlen oder vegetationslosen Bergseen zu finden. An Land hält er sich auf Feuchtwiesen in alpinen oder subalpinen Gebieten wie auch in Laub-, Nadel- oder Mischwäldern auf.
Besonderheiten
Die UV-Strahlung in den Bergen kann dem Molch zu schaffen machen. Sie wirkt sich vor allem schädlich auf Eier und Larven aus. Die Strahlung nimmt der Molch meist rechtzeitig wahr und kann sich in Deckung begeben.
Der Bergmolch im Naturpark Karwendel
Die Rißbach-Auen oder die vielen Alm-Tümpel im Karwendel sind Heimat für den Bergmolch, der dort stark vertreten ist. Da Habitate wie diese generell immer seltener werden, stellen die Auen für ihn einen besonders wertvollen Lebensraum in der Gegend dar. Der Fortbestand dieser Lebensräume ist gesichert: Das hohe Interesse an der Erhaltung von Aulandschaften und Mooren im Karwendel sichert dem Bergmolch auch zukünftig sein Habitat und er wird hier nicht so schnell verschwinden.
Gefährdung und Schutz
Bergmolch-Populationen verschwinden hauptsächlich durch die Verfüllung der Gewässer mit Abfall und Düngemitteln und die künstliche Fischbesetzung. Während ihrer aquatischen Jahreszeit steigt auch die Zahl ihrer Fressfeinde: Für Wasserinsekten, Fische, Reptilien, Amphibien und Säugetiere sind Bergmolche eine willkommene Mahlzeit. In ihrem Winterquartier an Land hingegen sind sie gut versteckt. In Österreich wird der Bergmolch auf der „Roten Liste der gefährdeten Tiere Österreichs“ angeführt.