Ein sonnenbeschienener, grüner Wald füllt ein Tal zwischen steilen, felsigen Bergen im Naturwaldreservat Halltal, mit schneebedeckten Gipfeln im Hintergrund unter einem teilweise bewölkten Himmel.

Naturwaldreservat Halltal

Waldjuwele zu Füßen des Bettelwurfs

Steckbrief

Gemeinde: Absam
Gesamtfläche [ha]: 37,31
Waldfläche [ha]: 37,11
Waldhauptgruppe: Lärchen-Wald
Waldgesellschaft: Alpendost-Fichten-Tannen-Buchenwald
Adenostylo glabrae-Fagetum

Kurzbeschreibung: Es handelt sich um einen Biotopkomplex aus verschiedenen z.T. eibenreichen Karbonat-Fichten-Tannen-Buchenwäldern, sehr seltenen natürlichen subalpinen Karbonat-Lärchenwäldern, Ulmen- Ahornwälder sowie Erlen und Latschengebüsch. Ein Hangmoor und das Vorkommen von Frauenschuh (Cypripedium calceolus) unterstreichen die Bedeutung des Reservats.

Details

Biotopfläche:
Eibenreicher Bergmischwald “Eibental”
Leitbiotoptyp:
Naturnahe Waldgesellschaft
Standortstyp:
Karbonat-Alpendost-Fichten-Tannen-Buchen-Wald mit WeißseggeBeschreibung:
Vom Bettelwurfbrünnl führt ein Fußpfad recht unscheinbar von der Salzbergstraße weg, zuerst der Schuttrinne gen Osten folgend und den bekannten Fluchtsteig querend in ein kleines Nebentälchen – das Eibental. Dieses führt seinen Namen nicht zu unrecht, denn bis heute hat sich dort ein bemerkenswerter Nebenbestand der geschützten und seit Jahrhunderten begehrten Baumart unter dem kargen Fichten-Tannen-Buchenbestand erhalten. Der Bestand zieht bis über den Eibenkopf hinauf und teilweise auch den Nordhang ins Haupttal Richtung Fluchtsteig hinab zur Biotopfläche,”Eibenreicher Bergmischwald unter Magdalena”.Bedeutung und Beurteilung:
Der Wald wurde als “Naturnahe Waldgesellschaft” eingestuft, wofür Merkmale wie das hohe Alter und die große Altersspanne, der Totholzreichtum sowie die standortsgerechte Baumartenmischung sprechen. Vor allem aber die bemerkenswerte Dichte des Eibenbestandes – bei Einstufung der Baumart als “gefährdet” laut “Roter Liste gefährdeter Pflanzenarten Österreichs” erhebt die Fläche zum “besonders schutzwürdigen” Biotop. Auch landschaftsästhetisch ist das kleine Tal sowie der exponierte Eibenkopf mit Ausblicken ins Isstal, nach St. Magdalena und aufs Bettelwurfeck hinab sehr attraktiv.

Biotopwert:
Als wertbestimmend treten hier die großteils mit hohen Wertziffern belegten Einzelkriterien der Naturnähe (Vegetation, Alter bis 300 Jahre, Totholzreichtum,…) in Erscheinung; der eher geringe Vorrat entspricht dem recht kargen Standort. Bei der weiten Verbreitung des Standortstyps und der im geschlossenen Waldbild beschränkt ausgeprägten Struktur ist der Biotopwert als hoch einzustufen.

Rückfragen bitte direkt beim Naturpark Karwendel oder bei:

DI Dr. Michael Haupolter
Amt der Tiroler Landesregierung, Abt. Umweltschutz
Tel.: + 43 (0) 512 508-3466
michael.haupolter@tirol.gv.at

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  • Ein kleiner orangefarbener Pilz wächst zwischen grünem Moos und morschem Holz in der unberührten Waldlandschaft der Naturwaldzelle Taschbach.

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  • Ein kleiner orangefarbener Pilz wächst zwischen grünem Moos und morschem Holz in der unberührten Waldlandschaft der Naturwaldzelle Taschbach.

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  • Ein kleiner orangefarbener Pilz wächst zwischen grünem Moos und morschem Holz in der unberührten Waldlandschaft der Naturwaldzelle Taschbach.

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    Laubmischwald aus Buche, Bergulme und Bergahorn mit Vorkommen der seltenen Mondviole (Lunaria redivia) in einem Graben westlich der Tortalalm auf 1310 m Seehöhe.

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