Tiroler Adlerweg
Auf Adlerschwingen die Berge erkunden!
Wer hat schon einmal davon geträumt, sich wie ein Adler in die Lüfte zu erheben und den Blick in der weiten Landschaft schweifen zu lassen? Die Berge liegen ausgebreitet da, der Alltag bleibt weit unten im Tal, die Welt scheint weit und grenzenlos. Auf dem Tiroler Adlerweg bekommen die Wanderer eine Ahnung davon, was es heißt dem Himmel nah zu sein: Beim Erklimmen schroffer Gipfel, eingebettet in eine faszinierende Natur- und Kulturlandschaft, erlebt auch der Mensch ohne Flügel atemberaubende Panoramen in luftiger Höhe.
In dieser hochalpinen Bergwelt verläuft der Tiroler Adlerweg von Osten nach Westen durch ganz Tirol und durchquert auch den Naturpark Karwendel. Der Wegverlauf gleicht der Silhouette eines Adlers, der mit weit ausgebreiteten Schwingen in den Lüften schwebt.
Der Tiroler Adlerweg verläuft auf 33 Etappen durch ganz Tirol – 413 Kilometer und 31.000 Höhenmeter gilt es entlang der Strecke zu bewältigen. Der Weitwanderweg ist dabei in zwei Routen unterteilt: 24 Tagesetappen führen quer durch die Bergwelt Nordtirols, die zweite Route durchquert auf neun Tagesetappen die Glockner- und Venediger-Gruppe in Osttirol.
Wer das Weitwander-Abenteuer annimmt, wird von der Vielseitigkeit des Adlerweges begeistert sein. Der Verlauf durch die verschiedenen Gebirgszüge garantiert Abwechslung: Wer das Land mit weitläufigen Wanderungen entdecken will, wird ebenso begeistert sein wie geübte Bergsteiger und Alpinisten, die nach Gipfelsiegen streben. Alpine Erfahrung, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind die Voraussetzung bei vielen Etappen!
Zur Tourenplanung empfehlen wir die Homepage des Tiroler Adlerwegs
Die einzelnen Etappen sind hier übersichtlich aufgelistet, über eine interaktive Karte lassen sie sich zudem im Detail nachvollziehen. Die Etappen im Karwendel sind hier zusammengefasst. Mehr Informationen generell zum Adlerweg gibt es hier.
Achtung
Die sieben durchs Karwendel führenden Etappen des Tiroler Adlerwegs zeichnen sich durch die Schwierigkeitsgrade „Roter und Schwarzer Bergweg“ aus. Sie sind mittelschwierig bis schwierig und nur für Bergsteiger mit guter alpiner Erfahrung, entsprechender Ausrüstung, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sowie ausreichender Kondition geeignet. Mehr Informationen finden sie auf der Adlerweg-Homepage.
Tiroler Adlerweg – Etappe 08: Erfurter Hütte – Lamsenjochhütte

- Ausgangspunkt: Erfurter Hütte (1831m)
- Ziel: Lamsenjochhütte (1953m)
- Höhendifferenz: ~1000m (ab Maurach)
- Schwierigkeitsgrad: Roter Bergweg
- Gehzeit: 2-5 h (je nach Benützung öffentlicher Verkehrsmittel)
- Streckenlänge: 17km
- Einkehrmöglichkeiten sind vorhanden!
- Kontakt: Erfurter Hütte, Lamsenjochhütte
Maurach am Achensee oder Erfurter Hütte – Pertisau – Lamsenjochhütte
Diesmal geht es gemütlich los: Mit der Rofanseilbahn schwebt man von der Erfurter Hütte hinunter nach Maurach. Die Blicke tauchen dabei in den schönen Achensee, die Füße wandern anschließend an dessen Süd-bzw. Südwestufer weiter nach Pertisau. Im Falzthurntal geht es auf einem asphaltierten Abschnitt zuerst zu Gasthaus Falzturn und Sennhütte, anschließend über einen Forstweg zur Gramaialm und immer noch weiter taleinwärts Richtung Lamsenjochhütte. Um sie und damit das Etappenziel zu erreichen, muss man steile Hänge bezwingen, wobei sich die Steige in vielen Serpentinen aufs Joch winden. Ist man so richtig geschafft, steht man fast schon vor der Hüttentür.
Tiroler Adlerweg – Etappe 09: Lamsenjochhütte – Falkenhütte

- Ausgangspunkt: Lamsenjochhütte (1953m)
- Ziel: Falkenhütte (1848m)
- Höhendifferenz: 810m (Aufstieg), 920m (Abstieg)
- Schwierigkeitsgrad: Roter Bergweg
- Gehzeit: 4 ½ h
- Streckenlänge: 12,5 km
- Einkehrmöglichkeiten sind vorhanden!
- Kontakt: Lamsenjochhütte, Falkenhütte
Lamsenjochhütte – Falkenhütte
Im bezaubernden Almdorf Eng (mit Schaukäserei), wird es manchmal eng, weil es aufgrund der landschaftlichen Schönheit viele Besucher und Touristen anzieht. Hinter den letzten Gebäuden in der Eng beginnt der breite Fußweg zur Falkenhütte und schon bald ist man wieder allein unter Bergsteigern. Durch Wiesen und Mischwald geht es sanft hinauf zum Hohljoch auf 1.794 Meter. Obwohl man nicht gerne Höhenmeter verliert, leitet der Weg noch einmal abwärts auf 1.700 Meter durch die Laliderer Reisen. Das Auf und Ab ist hier vor allem fürs Auge reizvoll. Anschließend zieht der Weg sanft nach oben zum Spielissjoch und zur stattlichen Falkenhütte. Etappenziel erreicht!
Tiroler Adlerweg – Etappe 10: Falkenhütte – Karwendelhaus

- Ausgangspunkt: Falkenhütte (1848m)
- Ziel: Karwendelhaus (1771m)
- Höhendifferenz: 400m (Aufstieg), 500m (Abstieg)
- Schwierigkeitsgrad: Roter Bergweg
- Gehzeit: 3 1/2 h
- Streckenlänge: 9 km
- Einkehrmöglichkeiten sind vorhanden!
- Kontakt: Falkenhütte, Karwendelhaus
Falkenhütte – Karwendelhaus
Am Fuß der imposanten Laliderer Wände hat man in der Falkenhütte vielleicht schon von weiteren Gipfeltouren geträumt, aber zuerst führt der Weg durch sanfte Almwiesen abwärts. Nach der beschaulichen Ladizalm geht es durch lichten Wald über einen Karrenweg hinunter zum Kleinen Ahornboden, der landschaftlich ebenso beeindruckt wie sein großer Bruder. Dann – man ist schließlich zum Bergsteigen hier unterwegs – schicken sich die Beine schnell wieder in den Bergauf-Schritt. In Richtung Nordwesten erreicht man das Untere Filztal, von wo aus noch 400 aussichtsreiche Höhenmeter bis zum Karwendelhaus zurückzulegen sind.
Tiroler Adlerweg – Etappe 11: Karwendelhaus – Hallerangerhaus/-alm

- Ausgangspunkt: Karwendelhaus (1771m)
- Ziel: Hallerangerhaus (1768m)
- Höhendifferenz: 1440m (Aufstieg), 1450m (Abstieg)
- Schwierigkeitsgrad: Schwarzer Bergweg
- Gehzeit: 8-9 h
- Streckenlänge: 14km
- Einkehrmöglichkeiten sind vorhanden!
- Kontakt: Karwendelhaus, Hallerangerhaus, Halleranger-Alm
Karwendelhaus – Birkkarspitze – Hallerangerhaus/-alm
Es geht hinauf in höchste Höhen, neben dem Karwendelhaus beginnt der Steig zur Birkkarspitze. Dazu passiert man u.a. das Schlauchkar. Nomen est omen – der Abschnitt schlaucht gehörig. Womit man noch rechnen muss: felsdurchsetztes Gelände mit unangenehmen Geröllhalden und ein zu querendes Schneefeld. Nach der Birkkarhütte (Notunterstand) kraxelt man seilversichert den Westgrat entlang zur Birkkarspitze. Dann erfolgt der Abstieg ins schöne Hinterautal, wo man auf einer Forststraße die Beine ausschlenkern kann. Weiter neben dem Lafatscherbach zum Lafatscher Niederleger mit dem urigen Almhaus, bald zweigt der Weg zum Hallerangerhaus/-alm ab. Dort endet die alpinistisch anspruchsvollste Adlerweg-Etappe im Karwendel.
Für diese Etappe ist absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich!
Tiroler Adlerweg – Etappe 12: Hallerangerhaus – Pfeishütte – Hafelekar – Nordkette Innsbruck

- Ausgangspunkt: Hallerangerhaus
- Ziel: Innsbruck
- Schwierigkeitsgrad: Roter Bergweg
- Gehzeit: 5:30 h
- Streckenlänge: 13km
- Einkehrmöglichkeiten sind vorhanden!
- Kontakt: Hallerangerhaus, Halleranger-Alm
Hallerangerhaus/-alm – Pfeishütte – Nordkette
Sehnsucht nach städtischem Ambiente? Sie wird bald erfüllt, denn auf dieser Adlerweg-Etappe ist Innsbruck, Tirols Landeshauptstadt, das Ziel. Zuerst geht es auf einem alten Saumweg in Richtung Lafatscher Joch, von dort aus sanft hinunter zur Pfeishütte. Hier beginnt der Goetheweg, wo man nach einem kurzen Anstieg auf die Inntalseite wechselt und – ein paar Stockwerke tiefer fließend – den glitzernden Inn als Begleiter hat. Vom Hafelekar schickt man noch einen Gruß zu „Frau Hitt“, dem steinernen Wahrzeichen Innsbrucks, und fährt dann mit der Nordkettenbahn nach unten. Nun endlich Innsbruck: Flanieren in der historischen Altstadt, Schaufensterbummel, Sightseeing, hervorragende Gastronomie und interessante Kultur!
Tiroler Adlerweg – Etappe 14: Innsbruck – Solsteinhaus

- Ausgangspunkt: Hochzirl
- Ziel: Solsteinhaus
- Schwierigkeitsgrad: Roter Bergweg
- Gehzeit: 3 h
- Streckenlänge: 7km
- Einkehrmöglichkeiten sind vorhanden!
Hochzirl – Solsteinhaus
Heute geht es anfangs richtig zügig voran, denn die Karwendelbahn bzw. Mittenwaldbahn führt einen von Innsbruck zum Bahnhof Hochzirl, von wo aus man sich zu Fuß zum Solsteinhaus aufmacht. Zuerst steil bergan, aber schwierige Passagen warten heute nicht, dafür schöne Wanderungen über Forststraßen, Steige und Karrenwege durch Wälder und über sanfte Almwiesen. Von der idyllischen Solnalm sieht man zum ersten Mal das Solsteinhaus. Dieses liegt auf 1.805 Meter, ist zeitgemäß ausgestattet und man darf sich auf gutbürgerliche Küche und eine warme Dusche freuen. Für jene, die es noch nicht lassen können: Es hat sogar eine eigene Kletterwand!
Tiroler Adlerweg – Etappe 15: Solsteinhaus – Leutasch/Ahrn

- Ausgangspunkt: Solsteinhaus
- Ziel: Leutasch/Ahrn
- Schwierigkeitsgrad: Roter Bergweg
- Gehzeit: 6:30 h
- Streckenlänge: 20km
- Einkehrmöglichkeiten sind vorhanden!
Solsteinhaus – Leutasch/Ahrn
Heraus aus dem Haus und schon geht es bergauf, hinauf zur Eppzirler Scharte, die absolute Trittsicherheit erfordert und von wo aus man den Großen und den Kleinen Solstein, die westlichen Eckpfeiler der Nordkette, besonders gut sieht. Nach dem Schuttkar führt ein guter Weg in Serpentinen hinab. Auf ca. 1.700 Meter Höhe taucht man in ein grünes Almgebiet ein und gelangt schließlich zur Eppzirler Alm mit ihrem reizvollen Hüttenensemble und der kleinen Kapelle. Durchs Eppzirler Tal geht es gemütlich aus- bzw. abwärts zur Gießenbachklamm, wo der Steig zunehmend felsiger wird. Vom Scharnitzer Ortsteil Gießenbach führt der Weg in Richtung Scharnitz, dann über den Hohen Sattel und durch lichten Mischwald nach Leutasch.


