Paragleiten im Naturpark Karwendel
Das Karwendel aus der Vogelperspektive naturverträglich erkunden!

Paragleiten im Karwendel – das ist ein besonderes Erlebnis. Die Faszination „Fliegen wie ein Vogel“ zieht viele Menschen in den Bann und bietet Besucher*innen ein besonders intensives Erlebnis.
Zu den Talstationen der Bergbahnen – die euch bequem in höhere Lagen bringen – gelangt ihr umweltfreundlich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln.
Starts und Landungen dürfen nur auf ausgewiesenen Start- und Landeplätzen stattfinden.
Verantwortungsvoll durch die Lüfte
Den Naturpark Karwendel aus der Vogelperspektive zu erleben ist etwas ganz Besonderes. Allerdings ist wie bei allen Betätigungen in der Natur zu beachten, dass der Naturraum kein Spielplatz für uns Menschen ist, sondern vor allem vielen Tier- und Pflanzenarten als Lebensraum dient.
Wenn Wildtiere aufgeschreckt werden, verlieren sie durch panikartiges Fluchtverhalten und langes Versteckt bleiben wertvolle Äsungszeiten. Dies kann zur Schwächung bis hin zum Hungertod der Tiere führen.
Als Paragleiter, Drachen- oder Segelflieger gilt daher folgendes zu beachten:
- Starts und Landungen dürfen nur auf den ausgewiesenen Start- und Landeplätzen stattfinden (Ausgenommen sind Notsituationen).
- Die Befliegung von Sonderschutzzonen (z.B. Bärenkopf) ist zu vermeiden (siehe Interaktive Karte).
- Brutplätze und Wildtiere nicht anfliegen.
- Tiefe Überflüge bzw. hang- und gratnahes Fliegen mit weniger als 300 Metern Abstand zum Boden möglichst vermeiden.
- Nicht plötzlich über Graten und Geländekanten auftauchen.
- Das Fliegen sollte in der sensiblen Jahreszeit (Februar bis Juli ist die Brutzeit von teilweise seltenen Vogelarten) sowie in den Dämmerungszeiten vermieden werden.

Paragleiten am Achensee
Die Fluggebiete am Achensee sind thermisch sehr aktiv und werden daher von zahlreichen Flugbegeisterten frequentiert, Paragleiter, Flugschulen sowie Anbieter von Tandemflügen heben dort gerne ab und entdecken die Berge und den See aus der Vogelperspektive.

Zwölferkopf Pertisau
Das Fluggebiet Zwölferkopf ist für Genussflieger ein sehr gutes Vormittagsgelände. Am Nachmittag kann es aufgrund der beiden Talwinde aus S/O und N, die dort aufeinandertreffen, sehr turbulent zum Landen sein. Interessiert euch das Soaren im Nordwind? Dann empfehlen die Geländehalter einen sehr späten Start und eine hinausgezögerte Landung. Das Windsystem kann durchaus stark, böig und turbulent bis in die Abendstunden bleiben.
Hier werden viele Sicherheitstrainings von der Flugschule Achensee durchgeführt. Ein guter Richtwert: wenn im Training nicht mehr geflogen wird, ist es für Piloten, die das Gelände nicht kennen (besonders aufgrund der Talwinde), auch nicht empfehlenswert.
- Auffahrt: Mit der Karwendel-Bergbahn (Pertisau am Achensee)
- Startplatz: Drei Startplätze (direkt neben der Bergstation der Karwendel-Bergbahn bzw. in unmittelbarer Umgebung), von denen einer Richtung Norden und zwei Richtung Westen ausgerichtet sind.
- Startrichtung: N-O
- Höhendifferenz: 539m
- Zwei Landeplätze: Beim Hotel Bergland und Hotel Wiesenhof in Pertisau
- Start- und Landegebühr: Diese müsst ihr an der Kassa der Bergbahn entrichten.
- Geländehalter/Zuständigkeit: Die Flugschule Achensee ist für den Start- und Landeplatz zuständig. Weitere Informationen: www.flugschule-achensee.at
Christlum Achenkirch
Die warmen Monate im Jahr laden zu unvergesslichen Hike & Fly Abenteuern ein und die Christlum bietet dafür den idealen Ausgangspunkt. Mit einem atemberaubenden Startplatz und fast 1.000 Höhenmetern unter dem Gleitschirm könnt ihr das beeindruckende Panorama des Achensees in vollen Zügen genießen. In Achenkirch am Rande des Karwendels erwarten euch optimale Bedingungen für entspannte Flugabenteuer.
- Aufstieg: Der Startplatz kann ausschließlich zu Fuß erreicht werden und bietet gleichzeitig erste Panoramaeindrücke. Die Hochalmlifte Christlum (Achenkirch am Achensee) sind lediglich in den Wintermonaten in Betrieb.
- Startplatz: Neben der Bergstation der Aufstiegshilfe „Cabrio Flitzer“
- Startrichtung: NO bis S (bei SW-Wind vom Winterstartplatz starten)
- Höhendifferenz: Rund 780m
- Landeplatz: Der Landeplatz befindet sich in der Nähe des Restaurants SeeEck und ist nur wenige Schritte vom See entfernt. Damit wurden optimale Bedingungen geschaffen, um auch bei etwas stärkerem Wind sicher landen zu können. Der Landeplatz ist von allen Berggipfeln und Startplätzen gut sichtbar.
- Start- und Landegebühr: Die Gebühr kann über einen QR-Code direkt an den Club bezahlt werden.
- Geländehalter/Zuständigkeit: Der Geländehalter ist der „Paraglidingclub Achenkirch“. Weitere Informationen: www.paraglidingclub-achenkirch.at
Paragleiten auf der Nordkette
Die Fluggebiete an der Nordkette sind beliebte Fluggebiete aber nur was für fortgeschrittene Pilot*innen, da es bei ungünstigen Verhältnissen zu gefährlichen Leefallen kommen kann. Die Panoramablicke sind hier wirklich beeindruckend und haben zudem großes Streckenflugpotenzial.
Achtung! Das gesamte Fluggebiet rund um Innsbruck liegt in der Flugkontrollzone CTR-Innsbruck.

Hinterhornalm
Die Hinterhorner Alm ist nur wenige Kilometer von Innsbruck entfernt und bietet den zweiten Startplatz des Nordketten-Gebirgszuges. Der Startplatz auf der Hinterhorner Alm ist niedriger und windmäßig abgeschrimter als der auf der Seegrube.
Durch die südliche Ausrichtung der Bergflanken ist auch hier eine frühe Thermikauslöse garantiert, der Bettelwurf bietet zusätzlich durch seine steilen, felsigen Wände starke Aufwinde. Dieser Startplatz bietet gute Möglichkeiten längere Strecken Richtung Osten zurückzulegen (z.Bsp.: zum Achensee, der gleich ums Eck ist, oder bis nach Zell am See!)
- Aufstieg: Mautstraße oder Wanderung bis zur Hinterhornalm
- Startplatz: Zwei Startplätze direkt oberhalb des Parkplatzes der Hinterhornalm bzw. wenige Höhenmeter oberhalb des Wasserschlosses; SW-Startplatz. Zudem gibt es auch östlich der Alm eine Drachenflieger-Rampe)
- Startrichtung: S-SW
- Höhendifferenz: max. 670m
- Landeplatz: Großzügiger Landeplatz direkt in Gnadenwald/St. Martin, der von West nach Ost verläuft. Auf den Talwind muss geachtet werden.
- Start- und Landegebühr: Zur Zeit werden, auch von Gastpiloten, keine Gebühren eingehoben!
Der jährliche Mitgliedsbeitrag beim Innsbrucker Gleitschirmfliegerverein beträgt 30 Euro. - Geländehalter/Zuständigkeit: Innsbrucker Gleitschirmverein
Nordkette/Seegrube
Die Seegrube ist eigentlich das Fluggebiet der Innsbrucker Gleitschirmflieger. Es lockt nicht nur mit traumhaften Panoramablicken weit über viele Täler hinweg, sondern hat zudem noch ein großes Streckenflugpotential, da die Bergflanken größtenteils OST-WEST ausgerichtet sind. Ob der Trip Richtung Achensee und dann weiter ins Zillertal gehen soll oder Richtung Westen ins Oberland, ist egal. Die fliegerischen Möglichkeiten sind groß und die Ausblicke sehr beeindruckend. Wer schon einmal in diesem Gebiet einen Blick aus luftigen Höhen erhaschen konnte, der fliegt hier öfter.
- Aufstieg: Mit der Hungerburg- und Nordkettenbahn
- Startplatz: Der Startplatz liegt ungefähr 200m vom Restaurant entfernt und ist durch ein kleines Wetterhäuschen und die danebenstehende Windfahne erkennbar.
- Startrichtung: SO-S-SW
- Höhendifferenz: ca. 1600m
- Landeplatz: Der Landeplatz befindet sich in der Nähe des Kalvarienbergs bei Arzl/Innsbruck. Gut zu erkennen ist der Windsack, etwa 500m nördlich, bei der kleinen Kirche am Hügel.
- Start- und Landegebühr: Zur Zeit werden, auch von Gastpiloten, keine Gebühren eingehoben!
Der jährliche Mitgliedsbeitrag beim Innsbrucker Gleitschirmfliegerverein beträgt 30 Euro. - Geländehalter/Zuständigkeit: Innsbrucker Gleitschirmverein
Paragleiten am Seefelder Plateau
Auch erfahrene Paragleiter wissen die gute Thermik in der Region zu schätzen. Am Plateau kann frei geflogen werden, einzige Ausnahme ist das Naturschutzgebiet Karwendel.
Besonders beliebt ist die Rosshütte oberhalb von Seefeld, dank der Standseilbahn und der Härmelekopfbahn kommt man bequem zum Startplatz. Je nach Bedingungen kann man vom Seefelder Joch (2060 m) oder Härmelekopf (2050m) starten. Achtung: Bei Nordwind herrschen auf der Rosshütte turbulente Startbedingungen, Vorsicht ist ebenso auf die Seile der Gondeln und Hochspannungsleitungen beim Landeplatz geboten.
Das Seefelder Plateau liegt nahe am kontrollierten Flugraum (Inntal), Taleinflüge und -überquerungen sind strengstens verboten.
Seefelder Joch
Eindeutig hochalpiner Charakter – sehr steil. Befindet sich unterhalb der Aussichtsplattform hinter der Bergstation.
Ihr kommt mit der Bergbahn über Roßhütte, und dann mit der Gondel bis zum Seefelder Joch.
Östlich des Gratwegs fliegt ihr hier bis zur Seefelder Spitze. Und auch weiter zur Nördlinger Hütte ist ein Ausflug möglich.
- Aufstieg: Mit den Bergbahnen Rosshütte
- Startplatz: Der Startplatz befindet sich direkt neben der Bergstation der Seefelder Jochbahn
- Startrichtung: NO-SW
- Höhendifferenz: max. 870m
- Landeplatz: Seefeld Krachele Moos oder auch Seefeld Gschwandtkopf
- Start- und Landegebühr: Zur Zeit werden, auch von Gastpiloten, keine Gebühren eingehoben!
- Geländehalter/Zuständigkeit: Paragleiterclub-Seefeld
Härmelekopf
Kleiner Startplatz direkt neben der Begstation. Auf der flachen Startwiese sind Matten ausgelegt.
Achtung Gelegenheitsflieger: Ihr solltet nur bei optimalen Windverhältnissen starten, da die Startabbruchmöglichkeiten gering sind. Bei Nordwind ist die Thermik zerrissen (turbulent). Dagegen herrschen an Westlagen gute Flugbedingungen.
- Aufstieg: Mit den Bergbahnen Rosshütte
- Startplatz: Der Startplatz befindet sich direkt neben der Bergstation Härmelekopf
- Startrichtung: SW-W
- Höhendifferenz: max. 1010m
- Landeplatz: Seefeld Krachele Moos oder auch Seefeld Gschwandtkopf
- Start- und Landegebühr: Zur Zeit werden, auch von Gastpiloten, keine Gebühren eingehoben!
- Geländehalter/Zuständigkeit: Paragleiterclub-Seefeld
Nördlinger Hütte
Nur für versierte Pilot*innen! Dafür ein traumhafter Startplatz nach West (steile Wiese). Ist rund 45 Minuten von der Bergstation Härmelekopf entfernt.
- Aufstieg: Mit den Bergbahnen Rosshütte und Hike and Fly von der Härmelekopf Bergstation (ca. 45 min)
- Startplatz: Der Startplatz befindet sich direkt neben der Bergstation der Seefelder Jochbahn
- Startrichtung: NO-SW
- Höhendifferenz: max. 870m
- Landeplatz: Seefeld Krachele Moos oder auch Seefeld Gschwandtkopf
- Start- und Landegebühr: Zur Zeit werden, auch von Gastpiloten, keine Gebühren eingehoben!
- Geländehalter/Zuständigkeit: Paragleiterclub-Seefeld



