Gams

Die Gams

Rupicapra rupicapra | Familie: Hornträger (Bovidae)

Im Sommer hat die Gams, auch Gämse genannt, rot-braunes Fell. Im Winter ist sie sehr dunkel gefärbt, beinahe schwarz. Ob ihrer Kletterkünste kommt man auf so mancher Wanderung ins Staunen. Flink erklimmt die Gams jede Zinne und präsentiert sich stolz auf Bergkämmen und in Felswänden.

In Größe und Gewicht werden die Gams Weibchen meist von den Männchen übertroffen. Darüber hinaus ist die Statur der beiden Geschlechter sehr ähnlich. Beide besitzen steil nach oben steigende Hörner, welche im oberen teil hakenförmig nach hinten gekrümmt sind und „Krickeln“ oder „Krücken“ genannt werden. Da diese immer nur zwischen April und November wachsen, entstehen durch den Wachstums-Stopp Ringe, die das Alter des Tieres verraten. Während ihre Beine ein schwarzes Fell besitzen, ist das Gesicht sehr hell und weist beidseitig vom Ohr, über das Auge bis zum Mundwinkel einen dunklen Streifen auf.
An ihrem langen, schmalen Hals beginnt das Rückenhaar (auch „Aalstrich“ genannt), welches sich bis zum Schwanz durchzieht. Dieses wird meist vom Jäger als sogenannter „Gamsbart“ verwendet. Sommer- und Winterfell unterscheiden sich stark in Farbe und Dichte. Die weiche Sohle der Hufe passt sich perfekt jeglichen Unebenheiten an, während die Nebenhufe das Einsinken im Schnee verhindern.

  • Klasse: Säugetiere
  • Ordnung: Paarhufer, Wiederkäuer, Stirnwaffenträger
  • Kopf-Rumpf-Länge: 1,2 – 1,5 m
  • Widerristhöhe: ~ 75 cm
  • Gewicht: 35 – 50 kg
  • Höchstalter: 14 – 20 Jahre
  • Ernährung: Gräser, Kräuter, Knospen, Triebe und Pilze
  • Brunftzeit: November – Dezember
  • Tragezeit: ~ 6 Monate
  • Anzahl der Jungen: ein Kitz, sehr selten 2
  • Lebensraum: Mittel- und Hochgebirge zw. 1000 m und 3500 m

Allgemeine Biologie

Zur Brunftzeit bekämpfen sich die Böcke gegenseitig und versuchen Geißen möglichst in ihrem Territorium zu halten.
Später bilden die Geißen (w) und Kitzen meist Rudel (bis zu 100 Stück), welche von einer Geiß geleitet werden, während Böcke (m) vor allem im Alter eher Einzelgänger sind. Im nächsten Jahr verlässt das Kitz die Mutter erst wenn ein neues Junges zur Welt kommt.

Lebensraum und Vorkommen

Beheimatet sind Gämsen in Europa sowie Kleinasien, wo ihr Bestand derzeit rund 400.000 beträgt. Meist halten sie sich im Hochgebirge auf, wobei die Alpenregion ihr größtes Verbreitungsgebiet darstellt. Sind sie im Sommer auf offenen Felswänden, weit oberhalb der Baumgrenze zu bewundern, so wandern sie für den Winter in tiefere Waldregionen ab. Diese bieten in der kalten Jahreszeit mehr Nahrung und Schutz vor Lawinen.

Besonderheiten

Gämsen besitzen hinter den Ohren Duftdrüsen, welche beim Bock zur Brunftzeit anschwellen und deshalb auch „Brunftfeigen“ genannt werden. Damit markieren die Männchen ihr Revier.
Charakteristisch ist ebenso ihre verspielte Art, die sich im „Gämsentanz“ (dabei toben sie sich mit Bocksprüngen im Kreis aus) oder beim „Rodeln“ (auf den Hinterkeulen Rinnen oder Schneehänge herunter rutschen) zeigt.

Gams im Karwendel

Vor allem der „alpine“ Karwendel-Teil, südlich der Isar, stellt mit mindestens 50% Nichtwaldanteil und bis zu 50% Felsanteil einen ausgezeichneten Gams-Lebensraum dar. Durch hohe Abschusszahlen (auf Grund von Schutzwalderhaltung) ist ihre Bestandsgröße nördlich der Isar jedoch sehr gering (unter 1 Stück pro 100ha). Im Gegensatz dazu gibt es zwischen Isar und Tiroler Landesgrenze ca. 2,4 Stück/100ha, auf Tiroler Gebiet ist es nur rund die Hälfte davon.

Gefährdung und Schutz

Abgesehen vom Steinadler sind die natürlichen Feinde der Gämse (Luchs, Bär, Wolf) im Alpenraum weitgehend ausgerottet. Als bedroht werden somit nur einzelne Unterarten, wie zum Beispiel die Abruzzen-Gämse, angesehen. Die größte Gefahr für sie stellt wiederum der Mensch selbst dar. Die laufende Einengung ihres Lebensraums lässt auch die gesetzlichen Abschusszahlen steigen, um den Erhalt der Wälder vor Verbiss zu schützen.

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