Hochstauden-Schluchtwald Tortalalm
Seltene Waldgesellschaft
Standortstyp: Karbonat-Alpendost-Fichten-Tannen-Buchen-Wald mit Kahlem Alpendost
Kurzbeschreibung:
Laubmischwald aus Buche, Bergulme und Bergahorn mit Vorkommen der seltenen Mondviole (Lunaria redivia) in einem Graben westlich der Tortalalm auf 1310 m Seehöhe. Derartige Laubmischbestände zählen zu den seltensten Waldgesellschaften des Karwendels und sind daher hochgradig schützenswert! Westlich grenzt ein Fichten-Tannen-Buchen-Wald an, im Norden und Osten Felswände, am Grabenausgang geht der Bestand in einen Hirschzungen-Schluchtwald über.
Bedeutung und Beurteilung:
Es handelt sich um ein Mosaik aus fast vegetationsfreien Geröllhalden, lockeren Bergahorn-Bergulmen-Bestockungen mit Hochstaudenfluren und buchenreichen Beständen auf skelettärmeren und reiferen Böden. Vegetationskundlich lässt sich die Biotopfläche teilweise dem Hochstauden-Schluchtwald zuordnen. Die buchenreichen Teile entsprechen jedoch dem hochmontan-subalpinen Bergahorn-Buchenwald.
Das mittlere Bestandesalter beträgt 160 Jahre, das Maximalalter etwa 200 Jahre. Der Totholzanteil ist mit 17 Vfm relativ hoch. Eine Strauchschicht ist nicht entwickelt, die Naturverjüngung wird durch den offensichtlich hohen Wilddruck verhindert und erreicht kaum Wuchshöhen von 20 cm. Am Grabenausgang hat sich im Zentrum der Lawinenbahn ein legbuchenartiges Eschengebüsch und am unterhalb anschließenden Schwemmkegel ein Legbuchenbestand entwickelt. Der obere Grabenabschnitt ist stark verlichtet und vergrast, in den Felspartien findet sich der Allermannsharnisch (Allium victorialis). Erwähnenswert ist auch der geschützte Türkenbund (Lilium martagon).
Rückfragen bitte direkt beim Naturpark Karwendel oder bei:
DI Dr. Michael Haupolter
Amt der Tiroler Landesregierung, Abt. Umweltschutz
Tel.: + 43 (0) 512 508-3466
michael.haupolter@tirol.gv.at
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Das Naturwaldreservat liegt im Jagdgraben zwischen Kastenalm und Kasten-Hochleger nördlich des Gumpenkopfes.
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Es handelt sich um einen Biotopkomplex aus verschiedenen z.T. eibenreichen Karbonat-Fichten-Tannen-Buchenwäldern, sehr seltenen natürlichen subalpinen Karbonat-Lärchenwäldern, Ulmen- Ahornwälder sowie Erlen und Latschengebüsch.
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Der stufige und mit zunehmender Seehöhe immer lichter werdende Bestand weist die für den subalpinen Fichtenwald und den Karbonat- Lärchen- Zirbenwald charakteristische Rottenstruktur auf.
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Es handelt sich um einen naturnah aufgebauten Braunerde-Waldmeister-Fichten-Tannen-Buchen-Wald mit Waldgerste.
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Als Besonderheit der Baumschicht, in der neben den Hauptbaumarten Lärchen und Bergahorne beigemischt sind, ist das gehäufte Vorkommen der Eibe (Taxus baccata) zu erwähnen.
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Der Strukturreichtum (plenterartig), das Vorhandensein von reichlich Totholz (17% des Gesamtvorrates) in allen Stadien der Zersetzung, das Fehlen von Nutzungsspuren und die schlechte Bringbarkeit des kleinen Waldkomplexes lassen eine vom Menschen weitgehend unbeeinflußte Bestandesgeschichte vermuten.
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Der urwaldartige, zum Teil äußerst alte Bestand ist durch seine Altersstruktur und durch die plenterartige Struktur ausgezeichnet.
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Das Naturwaldreservat umfasst eibenreiche Karbonat-Fichten-Tannen-Buchen-Wälder und kiefernreiche Steilhangbestockungen an den steilen Einhängen zum Vomperbach. Bemerkenswert sind zahlreiche alte Eiben.
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Laubmischwald aus Bergahorn, Esche, Ulme und Buche mit Vorkommen des seltenen Hirschzungenfarns (Phyllitis scolopendrium) und der Mondviole (Lunaria redivia).
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Das tiefsubalpine Biotop stellt einen mittelbevorrateten, noch gut geschloßenen, südostexponierten Fichten-Tannen-Buchenbestand auf einer Braunlehm-Rendsina in einer Höhenlage zwischen 1340 und 1460 m dar.
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Die naturnahe Waldgesellschaft weist großen Strukturreichtum auf, in den einzelnen Bestandesteilen finden sich verschiedene Entwicklungsstadien.