Vielfältiges Leben an unseren Gebirgsflüssen – Für ein respektvolles Miteinander von Mensch und Natur
INTERREG-Projekt AB 179 zur grenzübergreifenden Zusammenarbeit
Aktuelle Meldungen zum Interreg-Projekt AB 179: Vielfältiges Leben an unseren Gebirgsflüssen
- 15.01.2019 – Workshop zur Kommunikation unseres Projekts
- 08.11.2018 – Workshop zum zukünftigen Monitoring der Zielarten
- 31.08.2018 – Regionaler Workshop am Rißbach zur Besucherlenkung
- 21.06.2018 – Auftaktveranstaltung in Fall an der Oberen Isar
- 09.02.2018 – Die Projektpartner treffen sich das erste Mal in Garmisch
- 01.01.2018 – Offizieller Projektstart
- 29.11.2017 – Genehmigung durch den Interreg-Begleitauschuß
- Projektvorstellung
- Iller
- Lech
- Ammer
- Tiroler Isar
- Bayerische Isar Teil I
- Bay. Isar Teil II
- Tiroler Ache
- Loisach
- Eckdaten zum Projekt
- Kontakt

Projektvorstellung
Die traumhaften Landschaften der letzten alpinen Wildflüsse wie Iller, Lech, Loisach, Ammer, Rißbach, Isar und Tiroler Achen sowie deren Nebenflüsse bieten grenzübergreifend vielen bedrohten Arten Lebensraum. Zugleich sind diese Gebiete ein Magnet für den Freizeittourismus von nah und fern. Es ist wenig verwunderlich, dass so auf engem Raum viele verschiedene Interessen aufeinander treffen: Wassersportler und andere Erholungssuchende nutzen die einmalige Natur, um sich vom Alltagsstress zu regenerieren und Abenteuer zu suchen. Für einige Arten wie die Gefleckte Schnarrschrecke oder die Deutsche Tamariske sind die Wildflusslandschaften im Alpenraum jedoch die letzten geeigneten Lebensräume. Wenn ihre Bestände an den Wildflüssen erlöschen, sind sie für ganz Deutschland und Österreich verloren. Arten – wie Flussuferläufer und Flussregenpfeifer – reagieren sehr sensibel auf Störungen.
Das Interreg-Projekt “Vielfältiges Leben an unseren Gebirgsflüssen” setzt sich genau mit dieser Problematik auseinander und will damit grenzüberschreitend die Voraussetzungen für ein harmonisches Miteinander von Mensch und Natur schaffen. Um dies zu erreichen, haben der Landesbund für Vogelschutz e.V. sowie der Naturpark Tiroler Lech, das Landratsamt Bad Tölz-Wolfratshausen und der Naturpark Karwendel folgende Maßnahmen geplant:
- Erarbeitung gemeinsamer, einheitlicher Qualitätsstandards für Besucherlenkung und Monitoring.
- Erstellung von Managementplänen und Besucherlenkungskonzepten
- Erarbeitung und Umsetzung eines mehrstufigen Kommunikationskonzeptes
- Erhebung ausgewählter Zielarten und Etablierung eines einheitlichen Monitoringsystems
- Installation, Ausbau und Qualifizierung von Rangern
- Aufbau einer selbsterklärenden, möglichst einheitlichen Beschilderung
Förderprogramm
Das auf drei Jahre angesetzte Projekt wird durch das grenzüberschreitende Förderprogramm der EU INTERREG Österreich-Bayern 2014-2020 aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung gefördert.


Geplante Maßnahmen im Rahmen des Interregprojekts
Iller (Ursprung bis Martinszell) sowie die Zuflüsse Ostrach, Trettach, Stillach und Breitach und Ostertalbach
Die Iller im Projektgebiet (Ursprung bis Martinszell) sowie die Zuläufe Ostrach, Trettach, Stillach, Breitach und Ostertalbach durchfließt Gemeinden im Oberallgäu mit hoher touristischer Nutzung und den damit verbundenen Freizeitaktivitäten (Kanu-, Kajak- und Floßfahrten, Raftin, Canyoning, Grillplätze, Erholungssuchende, freilaufende Hunde, Reiter etc). Gleichzeitig sind diese Flüsse Lebensraum seltener und geschützter Brutvogelarten, wie Flussuferläufer, Flussregenpfeifer, Wasseramsel und Gänsesäger sowie Kiesbankschrecken. Die Flüsse sind zudem Rastgebiet für ziehende Vogelarten.
Die LBV Bezirksgeschäftsstelle ist zum Schutz der Iller und der genannten Zuläufe bereits seit vielen Jahren aktiv. Im Rahmen eines GlücksSprialenprojektes wurde für die Iller vom Ursprung (Oberallgäu) bis Stausee Lautrach (Unterallgäu) ein Besucherlenkungskonzept zum Schutz von Kiesbankbrüter erarbeitet. Teilergebnisse aus diesem Projekt wurden aufgenommen für Bootstouren in der Anlage 3 „Nachhaltigkeits- und Qualitätskriterien der Marke Allgäu für Outdooranbieter“. Die Zur Sensibilisierung der breiten Bevölkerung wurde in Kooperation mit der Regionalentwicklung Oberallgäu das LBV Projekt Vogelbeobachtung Iller, gefördert durch LEADER, ins Leben gerufen. Darüber hinaus fanden in unregelmäßige Bestandserhebungen der Kiesbankbrüter durch Ehrenamtliche des LBV an der Iller sowie der genannten Zuflüsse statt. Durch das geplante Projekt können wichtige Bausteine für eine nachhaltige Entwicklung dieser Flüsse in Verbindung mit gelenkter Nutzung umgesetzt werden.
Kooperationspartner: Naturpark Nagelfluhkette
Kontakt
Brigitte Kraft, Diplom Biologin
Leitung Bezirksgeschäftsstelle Schwaben
Vogelmannstr. 6
87700 Memmingen
T: 0049-8331-96677-12
E: brigitte.kraft@lbv.de


Geplante Maßnahmen im Rahmen des Interregprojekts
Der Wildfluss Tiroler Lech schlängelt sich mit seinem türkisblauen Wasser vorbei an Dörfern durch sein Tal. Große Umlagerungsstrecken, weite Auwaldbereiche und Seitentäler, die als Rückzugsorte dienen, machen den Naturpark Tiroler Lech aus. Wegen der Vielfalt an Lebensräumen sind hier viele seltenen und geschützte Pflanzen und Tiere zuhause. Das alles ist der Naturpark Tiroler Lech. In seiner Gesamtheit ist er Naturschutz- und Natura 2000-Gebiet.
Die Schönheit und Wildheit des Naturpark Tiroler Lech zieht viele Besucher an. Wandern, Rad fahren, Raften, entspannen und vieles mehr ist hier erlaubt. Aber die Besucherströme müssen gelenkt werden. Daher ist ein Bestandteil des Interreg-Projekts „Vielfältiges Leben an unseren Gebirgsflüssen“ die Erstellung eines neuen Besucherlenkungskonzepts. Auch die zahlreichen Ein- und Ausstiegsstellen für Wildwassersportler entlang des Lechs, sollen beschildert und somit gut sichtbar gemacht werden.
Flussregenpfeifer, Flussuferläufer, Gefleckte Schnarrschrecken, Türks Dornschrecken und Kiesbank-Grashüpfer sind im Naturpark Tiroler Lech daheim. Wie es um ihren Bestand gestellt ist, zeigt eine Bestandsaufnahme (Monitoring) dieser Arten. Das Monitoring wird im Rahmen des LIFE Lech Projekts (www.life-lech.at) umgesetzt.
Kontakt
Naturpark Tiroler Lech
Mag. Marlene Salchner
Verein Naturpark Tiroler Lech | Naturparkhaus Klimmbrücke | Klimm 2 | 6644 Elmen
M: +43 (0) 664 4168466
E: m.salchner@naturpark-tiroler-lech.at
H: www.naturpark-tiroler-lech.at


Geplante Maßnahmen im Rahmen des Interregprojekts
Die Linder
Im Oberlauf der Ammer – an der Linder – kommt es zu sporadischer Besetzung von wenigen Brutplätzen. Durch die Nähe zum Schloss Linderhof mit starkem Besucherandrang und an „traditionellen“ Badeplätzen kommt es deshalb auch zu Konflikten. Im INTERREG-Projekt wird das Brutgeschehen begleitet. Gerade die Linder ist als „Trockenfluss“ ein wichtiger Lebensraum für Heuschrecken. Hier wird mit Blick auf ein geplantes Geschiebemanagement der Linder ein Teil des Monitorings stattfinden.
Die Ammer zwischen Altenau und Peißenberg
Die Ammer verbindet den nördlichen Alpenrand mit dem Voralpenland. Sie durchfließt von Ihrem Ursprung in einem zeitweise trockenen Abschnitt im Lindergries nahe der Tiroler Grenze bis zur Mündung in den Ammersee eine Reihe von unterschiedlichen Lebensräumen. Gerade der mittlere Abschnitt – ein Wildflusscanyon mit Schlucht- und Auwäldern – weist viele Umlagerungsbereiche auf. Hier brütet ein bayernweit bedeutsamer Bestand des Flussuferläufers.
Der Bruterfolg ist abhängig von der Witterung, Prädation, Störungen und dem Erfahrungsgrad der Brutvögel. Um die Störungen zu minimieren, haben in den 1990er Jahren Angelverbände zum Schutz der Fische und der Landesbund für Vogelschutz zum Schutz der Vögel auf ein Gesamtschutzkonzept hingewirkt, das 1997 fertiggestellt wurde. Dazu wurden Bereiche ausgewiesen, die zwischen dem 15.4. und 15.7. eines jeden Jahres nicht betreten werden sollen. Zwischen Altenau und Peißenberg betrifft das von 29 Kilometern Flusslauf 12,3 Kilometer. In diesen Schutzbereichen mit 42% Anteil am Flussabschnitt brüten aktuell 75% des Brutbestandes der Flussuferläufer an der Ammer.
Zudem wurden Einstiegs-, Rast- und Ausstiegsstellen für Bootfahrer festgelegt und die Befahrungszeiten (1.5. bis 1.12. von 9 bis 17:30 Uhr) bei ausreichendem Wasserstand für bestimmte Bootstypen und Gruppengrößen geregelt. Die Informationen findet man auf Tafeln an den Einstiegsstellen am Kammerl bei Saulgrub und in Rottenbuch.
Im Rahmen des INTERREG-Projektes wird die Beschilderung nach 20 Jahren an die geänderten Standortbedingungen durch den LBV angepasst bzw. fehlende Schilder aufgestellt. Die Finanzierung der Schilder inkl. Befestigungen erfolgt über die Landratsämter der Landkreise Garmisch-Partenkirchen und Weilheim-Schongau.
Kontakt
Landesbund für Vogelschutz
Michael Schödl, LBV-Alpenreferent
Gsteigstraße 43, 82467 Garmisch-Partenkirchen
M: +43 (0) 151 61 40 46 06
E: michael.schoedl@lbv.de
H: www.lbv.de


Geplante Maßnahmen im Rahmen des Interregprojekts an der Isar auf der Tiroler Seite
Der Rißbach als wichtiger Isarzubringer
Der rund 30 km lange Rißbach entspringt im Naturpark Karwendel und ist ein wichtiger Zufluss der Isar. Bereits jetzt setzen sich dort die Naturpark-Ranger für den Erhalt der Wildflusslandschaft ein und bemühen sich um ein ausgewogenes Miteinander von Mensch und Natur. Im Speziellen das Artenschutzprojekt für den Flussuferläufer hat eine lange, durchaus erfolgreiche Geschichte. Dennoch braucht es weitere Maßnahmen um die Balance zwischen Freizeitnutzung und Naturschutz sicher zu stellen. Mit Hilfe des Interreg-Projekts sollen neue Broschüren und Schilder dazu beitragen, Besucher aufzuklären und dieses Naturjuwel zu schützen. Des Weiteren wird ein grenzübergreifendes Monitoringsystem Aufschluss darüber geben, wie sich die Populationen seltener Arten langfristig in diesem Lebensraum entwickeln und wie man darauf reagieren kann. Diese Ergebnisse wiederrum geben Auskunft darüber, wie es um das Ökosystem Rißbach im Allgemeinen steht.
Kontakt
Tiroler Anteil der Isar und Rißbach
Naturpark Karwendel
Hermann Sonnatg
Geschäftsführer
Unterer Stadtplatz 19, 6060 Hall in Tirol
T: +43 664 2041015
E: hermann.sonntag@karwendel.org
I: www.karwendel.org
Sebastian Pilloni
Naturpark-Ranger
Unterer Stadtplatz 19, 6060 Hall in Tirol
T: +43 680 5529874
E: sebastian.pilloni@karwendel.org
I: www.karwendel.org
Teresa Müllauer
Koordinatorin Öffentlichkeitsarbeit Interregprojekt AB179 „Gebirgsflüsse“
Unterer Stadtplatz 19, 6060 Hall in Tirol
T: +43 664 2629535
E: teresa.muellauer@karwendel.org
I: www.karwendel.org


Geplante Maßnahmen im Rahmen des Interregprojekts an der Isar zwischen Scharnitz und Sylvensteinspeicher
Isar zwischen Landesgrenze bei Scharnitz und Sylvensteinspeicher
Hier befindet sich ein Abschnitt der Isar, in dem im Zuge der Wasserkraftnutzung ein großflächiges „Freilandexperiment“ durchgeführt wird. Vor 1990 wurde das Wasser aus einem Großteil der Fließstrecke zum Walchenseekraftwerk komplett abgeleitet und das Flussbett war an 300 Tagen im Jahr mehr oder weniger ausgetrocknet. Seit 1990 wird eine Restwassermenge am Wehr abgegeben (Teilrückleitung). Trotz dieser Eingriffe haben sich hier „wildflusstypische“ Arten erhalten bzw. wieder entwickelt. Damit gibt es „Gewinner und Verlierer“: Gewinner sind neben den Fischen auch die Flussuferläufer und Flussregenpfeifer. Die kontinuierliche Wassermenge stellt am Spülsaum Nahrung (Insekten, Spinnen, Makrozoobenthos) zur Verfügung. Gefleckte Schnarrschrecke, Kiesbank-Grashüpfer und die Deutsche Tamariske, die in der andauernden Phase der Trockenheit vor 1990 deutliche Konkurrenzvorteile hatten, gehören zu den Verlierern. Ihr Lebensraum wird durch Pflanzenaufwuchs immer mehr fragmentiert und isoliert. Hier monitort und begleitet die Gebietsbetreuung Maßnahmen. Aber auch die Bade- und Erholungsgäste haben mit der Einführung der Teilrückleitung deutlich zugenommen. Das führt zu Konflikten.
Die Isar ist seit 1959 Teil des Naturschutzgebietes „Karwendel mit Karwendelvorgebirge“. Das Naturschutzgebiet wurde nach den EU-NATURA 2000-Richtlinien vom Freistaat Bayern als Vogelschutzgebiet (SPA-Gebiet) und Flora-Fauna-Habitat-Gebiet (FFH-Gebiet) ausgewiesen. Diese Auswahl verdeutlicht die nationale Bedeutsamkeit. Die Isar ist aber aufgrund ihres Artenpotentials in noch großen Beständen in diesem Abschnitt auch über die Landesgrenzen hinaus bedeutsam. Vergleichbare Flussabschnitte findet man noch am Oberen Lech in Tirol und am Tagliamento (Italien).
Da es an der Oberen Isar in diesem Abschnitt seit 2008 eine LBV-Gebietsbetreuung gibt, stellt das INTERREG-Projekt hier das Material zu Besucherlenkung bereit. Die Umsetzung und Koordination der Maßnahmen wird im Rahmen der Gebietsbetreuung, die vom Bayerischen Naturschutzfonds maßgeblich gefördert wird, geleistet.
Kontakt
Isar zwischen Scharnitz und Sylvensteinsee
Michael Schödl, LBV-Gebietsbetreuer Obere Isar & Karwendel
Gsteigstr. 43, 82467 Garmisch-Partenkirchen
T: +49 08821 969048
M: + 49-151-614 04 606
E: GBIsarKarwendel@lbv.de
H: www.isar-karwendel.lbv.de
gefördert vom Bayerischen Naturschutzfonds


Bildnachweis: Jonas Meyer (oben), Sabine Tappertzhofen (unten).
Geplante Maßnahmen im Rahmen des Interregprojekts an der Isar unterhalb Sylvensteinspeicher
Isar unterhalb Sylvensteinspeicher
Seit dem Bau des Sylvensteinspeichers in den 1950er Jahren, erfreut sich die Bevölkerung eines guten Hochwasserschutzes. Außerdem wird Isarwasser im Walchenseekraftwerk zur klimafreundlichen Stromerzeugung genutzt. Negativer Effekt dieses Bauwerks ist aber, dass der Isar mit den starken Hochwässern auch ihre Dynamik und der Großteil ihrer Kiesfracht (Geschiebe) genommen wurden. Damit verkleinerten sich die Kiesbänke und somit auch der Lebensraum der dort heimischen Arten. Vor den Toren Münchens gelegen, müssen diese Arten den verbliebenen Platz mit vielen erholungssuchenden Menschen teilen.
Damit beide „Nutzergruppen“, Tieren wie Menschen, an der Isar zu ihrem Recht kommen, müssen die Menschen über die Bedürfnisse der Tiere Bescheid wissen. Dieses Wissen wird bei Führungen, im Internet, auf Informationstafeln und Flyern vermittelt, unter anderem durch das INTERREG-Projekt “Vielfältiges Leben an unseren Gebirgsflüssen“.
Vögel, die auf Kiesbänken brüten, schützen ihre Nester seit je her durch gute Tarnung. Deshalb können die menschlichen Besucher der Brutgebiete kaum wissen, wann sie die Tiere stören. Ranger und Ihre Helfer finden die Brutplätze und grenzen sie so weit ab, dass es den Besuchern möglich wird, Rücksicht auf die Vögel zu nehmen. Bisher gibt es an der Isar zwischen München und dem Karwendel unterschiedliche Schilder und Bänder zur Abgrenzung der Gebiete. Im Rahmen des Projektes werden neue, weitgehend einheitliche Schilder konzipiert zur Brutzeit aufgestellt.
Kontakt
Isar unterhalb des Sylvensteindamms
Dr. Sabine Tappertzhofen, Projektleitung
Geschäftsstelle Landesbund für Vogelschutz, Kreisgruppe Bad Tölz-Wolfratshausen
Bahnhofstr. 16, 82515 Wolfratshausen
T: +49 8171 27303
E: geschaeftsstelle@lbv-toel.de
I: www.bad-toelz.lbv.de


Geplante Maßnahmen im Rahmen des Interregprojekts
Die Tiroler Achen entspringt am Pass Thurn in den Kitzbühler Alpen in Tirol und ist der größte Zufluss des Chiemsees. Das Mündungsdelta ist naturschutzfachlich überregional bedeutend. Dort finden zahlreiche Vogelarten, wie auch der Flussuferläufer, einen wertvollen Rückzugsraum. Das Achendelta ist deshalb ganzjährig mit einem Betretungsverbot geschützt. Aber auch die Tiroler Achen zwischen Grenze und Achendelta bietet zählreichen Vogelarten Lebensraum, obwohl ihre Ufer an vielen Stellen verbaut sind. So konnten 2015 vom LBV 93 Vogelarten und davon 62 Brutvogelarten festgestellt werden. Als Besonderheit kommen Flussregenpfeifer und Flussuferläufer mit mehreren Brutpaaren dort vor. Sie profitieren auch von Aufweitungsmaßnahmen des Wasserwirtschaftsamtes Traunstein.
Die Tiroler Achen wird gern von Spaziergängern und Radfahrern besucht. Die Kiesbänke laden zum Verweilen ein. Zwischen Grenze und Marquartstein fahren Kajakfahrer den Fluss hinab. Ziel ist somit, an der Tiroler Achen die Brutplätze zu lokalisieren und in Abstimmung mit dem Ökomodell Achental und Nutzergruppen ein mobiles Besucherlenkungssystem einzuführen, damit Kiesbankbrüter in Ruhe ihre Jungen aufziehen können und die Freizeitgäste trotzdem Ihren Beschäftigungen nachgehen können.
Kontakt
Landesbund für Vogelschutz
Sabine Pröls, Leiterin der LBV- Regionalgeschäftsstelle Inn-Salzach
Wiesmühl 11, 84549 Engelsberg
T: +43 (0)8634 625333
E: inn-salzach@lbv.de


Geplante Maßnahmen im Rahmen des Interregprojekts
Die Loisach ist zum Hochwasserschutz im Landkreis Garmisch-Partenkirchen nahezu durchgehend verbaut. Lediglich im Oberlauf an der Tiroler Grenze gibt es eine Umlagerungsstrecke, die vom wichtigsten Zufluss in diesem Bereich – der Naidernach – gespeist wird. Hier sollen neben der Brutplatzkennzeichnung Nutzergruppen (Angler, Kanufahrer) über das INTERREG-Projekt sensibilisiert werden.
Durch erste Renaturierungsmaßnahmen im Mittellauf haben sich wenige weitere Brutplätze von Flussuferläufer und -regenpfeifer gebildet. Aufgabe des LBV im INTERREG-Projekt ist es, diese neuen Brutplätze zu lokalisieren und gegebenenfalls Schutzmaßnahmen mit den Behörden einzurichten.
Kontakt
Michael Schödl, LBV Alpenreferent
Gsteigstr. 43, 82467 Garmisch-Partenkirchen
M: +43 (0) 151 61 40 46 06
E: michael.schoedl@lbv.de
H: www.lbv.de

Eckdaten zum Interreg-Projekt AB179 „Gebirgsflüsse“
Kurztitel des Projekts: Vielfältiges Leben an unseren Gebirgsflüssen
Untertitel: Für ein respektvolles Miteinander von Mensch und Natur
Lead: Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V.
Projektpartner: Naturpark Tiroler Lech, Landratsamt Bad Tölz-Wolfratshausen, Naturpark Karwendel
Projektzeitraum: 01.01.2018 bis 31.12.2020
Projektumfang: 338.435,00 €
Projektgebiet(e): Iller, Lech, Loisach, Ammer, Isar, Rißbach, Tiroler Ache
Kontakt – Projektleitung Interreg AB179 „Gebirgsflüsse“
Dr. Sabine Tappertzhofen, Projektleitung
Geschäftsstelle Landesbund für Vogelschutz, Kreisgruppe Bad Tölz-Wolfratshausen
Bahnhofstr. 16, 82515 Wolfratshausen
T: +49 8171 27303
E: geschaeftsstelle@lbv-toel.de
I: www.bad-toelz.lbv.de
Kontakt – Koordinaton Öffentlichkeitsarbeit Interregprojekt AB179 „Gebirgsflüsse“
Teresa Müllauer, Koordinatorin Öffentlichkeitsarbeit Interregprojekt
Naturpark Karwendel
Unterer Stadtplatz 19, 6060 Hall in Tirol
T: +43 664 2629535
E: teresa.muellauer@karwendel.org
I: www.karwendel.org