Issanger

Der Issanger ist eine Grünfläche im Halltal, die sich über 82.000 m² erstreckt. Jahrhundertelang war er gemeinsam mit vier anderen Angern eine Futterquelle für Zug- und Saumvieh.

Bewegte Geschichte

Bis ins 19. Jahrhundert weideten bis zu 24 Ochsen und einige Melkkühe die Grünflächen des Tales. Als die Holztransporte aus dem Gleirsch- und Samertal für den Bergwerkbetrieb eingestellt wurden und Zug- und Saumvieh nicht mehr notwendig waren, verloren auch die fünf Anger mit einer Gesamtfläche von 130.000 m² an Bedeutung. Drei (Saganger, Kohlanger und Bergangerl) wurden wieder bewaldet, der Klosteranger und der Issanger, der bei weitem größte, blieben jedoch erhalten und wurden von der Landwirtschaft von St. Magdalena genutzt. Als auch dort die Viehhaltung aufgegeben wurde und die beiden verbleibenden Anger 1974 schließlich den Bundesforsten zufielen, deren Aufgabenspektrum in Forstwirtschaft und Jagd liegt, sanken die Chancen für eine Beibehaltung als Grünfläche.

Erhalt und Management

Für den Naturschutz ist eine Erhaltung einer solchen Kulturlandschaft allerdings sinnvoll. Der Issanger bietet eine Vielzahl an Lebensräumen auf vergleichsweise kleinem Areal und dadurch auch eine hohe Dichte an Diversität in Flora und Fauna. Arten wie der Pannonische Enzian (Gentiana pannonica) und die Schwalbenwurz (Vincetoxicum hirundinaria) sollten weiterhin bestandsbildend sein und nicht von späteren Sukzessionsstadien verdrängt werden.
Der Naturpark kümmert sich deswegen um eine jährliche Mahd des Issangers. Den Beginn setzte im August 2012 ein Freiwilligenprojekt im Rahmen der Initiative TEAM KARWENDEL (siehe hier).
Für die diesjährige Aktion können Sie sich hier anmelden!

Siehe auch

Hans und Christian Spötl: Von den Angern des Halltales. In: Salzberg und Saline Hall in Tirol. Eine historische Wanderung durch das Halltal. Innsbruck 2002. (Download)

  • Das Blasse Knabenkraut in Tirol (Foto: Heinrich Schallhart)

    Das Blasse Knabenkraut im Karwendel – Ein Beispiel für wertvolle Naturforschung

    Alpines Obsterbe: Eine erfolgreiche und lehrreiche Ausstellung in Scharnitz
  • Moore - Bild vom Sonnentau, einer fleischfressenden Pflanze

    Projekt Moore – Wissen Emotion gestartet!

    Viele fleißige Hände haben wieder so einiges weitergebracht bei der Almpflege auf der Hölzelstalalm
  • Naturwaldreservat Spirken Hinterautal

    Naturwaldreservat Spirken Hinterautal

    Das Naturwaldreservat liegt im Jagdgraben zwischen Kastenalm und Kasten-Hochleger nördlich des Gumpenkopfes.
  • Eine Gruppe von Wanderern steht auf einem AlmenREICH-Bergpfad und lauscht einem Führer, umgeben von Wildblumen und grünen Hügeln unter einem teilweise bewölkten Himmel.

    Erfolgreiche Almexkursion im Rahmen des Projektes AlmenREICH grenzenlos

    Am 21. Juni trafen sich Almbauern, Almbäuerinnnen und Naturschützer*innen aus Bayern und Tirol im Rahmen des Projekts AlmenREICH grenzenlos.
  • Ein bewaldeter Hang mit dichter grüner Vegetation, belaubten Bäumen und einem teilweise umgestürzten Baumstamm am gföllbedeckten Hang.

    Naturwaldreservat Gföll

    Das Naturwaldreservat liegt im Jagdgraben zwischen Kastenalm und Kasten-Hochleger nördlich des Gumpenkopfes.
  • Eine Gruppe von Menschen steht hinter einem großen Brennholzstapel im Freien, hält ein grünes "Team Karwendel"-Transparent und winkt in die Kamera während ihrer Almpflege Kastenalm-Aktivitäten.

    Positiver Rückblick – Team Karwendel zieht Bilanz

    Team Karwendel Premiere auf der Kastenalm!
  • Naturwaldreservat Zwirchkopf

    Naturwaldreservat Zwirchkopf

    Es handelt sich um einen Biotopkomplex aus verschiedenen z.T. eibenreichen Karbonat-Fichten-Tannen-Buchenwäldern, sehr seltenen natürlichen subalpinen Karbonat-Lärchenwäldern, Ulmen- Ahornwälder sowie Erlen und Latschengebüsch.
  • wildfluss rissbach 6

    Nachhaltige Fischerei am Rissbach

    Innovative und nachhaltige Fischerei!
  • Dreizehenspecht

    Dreizehenspecht

    Weitere Informationen zu dieser Zielart findest du im Steckbrief.
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    Winter im Karwendel

    Die Bewohner des Karwendels sind bestens angepasst an die kalte Jahreszeit. Dennoch benötigen sie viel Ruhe, um die Extreme des Winters zu überstehen.
  • jahresbericht 2017 web 2seitig

    Bergahorn Patenschaften am Kleinen Ahornboden

    Ringsum himmelwärts strebende Gipfel und bis zu 600 Jahre alte, knorrige Ahornbäume.
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    Naturwaldreservat Weites Tal

    Der stufige und mit zunehmender Seehöhe immer lichter werdende Bestand weist die für den subalpinen Fichtenwald und den Karbonat- Lärchen- Zirbenwald charakteristische Rottenstruktur auf.

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Naturpark Karwendel