Nahaufnahme eines scharlachroten Plattkäfers, eines roten Käfers mit länglichem Körper und schwarzen Beinen und Fühlern, der auf einem Stück Holz steht.

Erhebung und Diversität der Käferfauna in Waldbeständen des Inntals bei Innsbruck

Abstract

Mit der anhaltenden Biodiversitätskrise ändert sich die Perspektive auf Wälder, was zu einer zunehmenden Nachfrage nach der Bewertung des natürlichen Zustands dieser Landschaft führt. In dieser Studie wurde die holzbewohnende Käferfauna verwendet, um die vorherrschenden Waldbedingungen im Inntal nahe Innsbruck zu überprüfen. Zwei Waldgemeinschaften (Buchenmischwald und Kiefernwald) mit unterschiedlichen Bewirtschaftungsintensitäten (extensiv und intensiv) wurden untersucht. Fensterflugfallen und Bodenfallen in Totholz wurden verwendet, um die Käferfauna in den vier Waldstandorten zu erfassen. Die Totholzstruktur und der Kronenschlussgrad wurden als ökologische Parameter erhoben. Die Auswirkungen der Waldgemeinschaft, der Bewirtschaftungsintensität und der Fangmethode auf die jeweilige Käferfauna wurden untersucht. Die Praktikabilität der erstmals beschriebenen Methode der Bodenfallen in Totholz wurde getestet.Insgesamt wurden 1244 Individuen, 223 Arten und 47 Familien bestimmt. Der extensiv bewirtschaftete Buchenwald wies deutlich die größte Käferfauna auf. Danach folgte der intensiv bewirtschaftete Buchenwaldstandort vor dem extensiv bewirtschafteten Kiefernwald und seinem intensiv bewirtschafteten Pendant. Buchenwaldstandorte, extensiv bewirtschaftete Waldgebiete und Fensterflugfallen zeigten eine vielfältigere Käferfauna als Kiefernwaldstandorte, intensiv bewirtschaftete Waldflächen und Bodenfallen in Totholz. Die Artenzusammensetzung der Käferfauna im xerothermen, extensiv bewirtschafteten Kiefernwald zeigte ein abweichendes Muster im Vergleich zu den anderen drei Waldstandorten.
Die Ergebnisse dieser Studie sollten nicht überinterpretiert werden, da das Fehlen von Replikaten eine große Limitation darstellen. Dennoch beeinflussten die Waldgemeinschaft, die Intensität der Bewirtschaftung und die Fangmethode die Artenzusammensetzung der vorherrschenden Käferfauna stark. Eine umfassende, aufbauende Studie ist erforderlich, um genauere Aussagen über diese Einflüsse zu erhalten. Diese Studie zeigte einige Probleme von Bodenfallen in Totholz auf, die durch praktische Maßnahmen gelöst werden können. Bodenfallen in Totholz in Kombination mit Flugfensterfallen eignen sich daher zur Erfassung holzbewohnender Organismen für weitere faunistische Untersuchungen. Im Gegensatz zu gängigen manuellen Fangmethoden wie Sieben, Handfang und Lichtfallen ermöglichen Flugfensterfallen und Bodenfallen in Totholz objektivere und vergleichbarere Untersuchungen.

Details

Autor: Marius Rösel
Titel: Erhebung und Diversität der Käferfauna in Waldbeständen des Inntals bei Innsbruck
Themenschwerpunkt: Biodiversität, Käfermonitoring, Artenschutz
Geografischer Schwerpunkt: Inntal nahe Innsbruck
Datum: 2023
Hochschule: Universität Innsbruck
Art der Arbeit: Masterarbeit
Umfang: 75 Seiten [2 Mb]

PDF: Diversität Käferfauna {2 Mb}

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