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Naturwaldreservat Gumpenkopf

Steckbrief

Gemeinde: Scharnitz
Gesamtfläche [ha]: 31,13
Waldfläche [ha]: 31,13
Waldhauptgruppe: Karbonat-Lärchen-Zirbenwald
Kurzbeschreibung: Das Naturwaldreservat liegt im Jagdgraben zwischen Kastenalm und Kasten-Hochleger nördlich des Gumpenkopf. Die untere Begrenzung bildet die 1.500 m Höhenschichtlinie. Große Naturnähe der Verjüngung und Strukturreichtum zeichnen diesen Bestand aus.

Details

Beschreibung: In westlicher bis nördlicher Exposition bilden die Zirben die Baumgrenze, sie können bis in eine Höhe von mehr als 1900 m wachsen, nur in östlicher Exposition sind Lärchen konkurrenzkräftiger. Mit sinkender Höhe steigt die Lärchenbeimischung, vereinzelt finden sich Zirben aber sogar noch im Fichten-Tannen-Waldgürtel. Im Einflussbereich von Lawinen oder Schneeschub, oder auf Schutthalden und jüngeren Bodenbildungen, kann nur mehr Latsche wachsen, bessere Standorte (Raibler Schichten oder glaziale Flugsande in Hangverflachungen) sind gerodet, nach unten schließen subalpine Fichtenwälder an.

Bedeutung und Beurteilung: Zirbenreiche Bestände sind im inneralpinen Bereich wegen des trockeneren Klimas und damit der größeren Sommerwärme weit verbreitet, in den nördlichen Teilen des Naturschutzgebietes fehlen sie bis auf kleinflächige, standortsextreme Vorkommen (Karwendeltal, Johannestal). Zirbe kann nur auf saurem Humus ankeimen, Lärche wiederum nur auf Mineralboden; die Lärche fungiert also als Pionierbaumart, akkumuliert Streu und wird von Zirbe verdrängt. Weidebewirtschaftung, welche die Lichtbaumart Lärche weniger stört, dezimierte die Zirbenbestände. Die Zirbe verjüngt sich hier – im Gegensatz zum Gleirschtal – meist ausreichend. Neben dem geschützten Seidelbast (Daphne mezereum) wertet das Auftreten von mehreren teilweise geschützten Pflanzen, die Zirbe gehört dazu, die Biotopflächen weiter auf.

Biotopwert: In der unteren subalpinen Stufe kommen neben Zirbe und Lärche auch Fichte und Tanne vor. Besonders hervorzuheben ist auch die Tatsache, dass sich die Tanne in den Beständen verjüngt und nicht völlig dem Wildverbiss zum Opfer fällt. Große Naturnähe der Verjüngung und der Strukturreichtum zeichnen den Bestand aus.

Rückfragen bitte direkt beim Naturpark Karwendel oder bei:

DI Dr. Michael Haupolter
Amt der Tiroler Landesregierung, Abt. Umweltschutz
Tel.: + 43 (0) 512 508-3466
michael.haupolter@tirol.gv.at

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