Grenzüberschreitender Arten- und Biotopschutz
Interreg-Projekt TIR 21: Grenzüberschreitender Arten- und Biotopschutz – Priorisierung bestehender Informationen als Basis für ein zukünftiges Naturschutz-Management

Aktuelle Meldungen zum Projekt
- 31.08.2021 – Offizielles Projektende, den fertigen Bericht zum Downloaden gibt es hier.
- 25.07.2021 – Fertigstellung Abschlussbericht, Präsentation, Bewertungstabelle (Jörg Oberwalder, coopNATURA)
- 19.05.2021 – Zweiter Workshop zur Evaluierung der Bewertungsmethode und zur Erarbeitung von punktuellen Maßnahmen (Oberammergau)
- 07.04.2021 – Kurzbesprechung (virtuell) zur Artenauswahl und Methotik
- 11.03.2021 – Erster Workshop (virtuell) zur Findung einer Bewertungsmethode
- 29.01.2021 – Erstes virtuelles Zusammentreffen der Projektpartner
- 01.01.2021 – Offizieller Projektstart
- 14.12.2020 – Genehmigung durch den Interreg-RLA West
Die Naturparke auf der bayerischen und der Tiroler Seite setzen seit Jahren zahlreiche Maßnahmen im Arten- und Biotopschutz um. Immer wieder wurde dabei auch grenzüberschreitend gearbeitet wie beispielsweise im Rahmen des Interreg-Großprojekts „Vielfältiges Leben an den Gebirgsflüssen“.

Mit vorliegendem Projekt wollen die Naturparke einen weiteren wichtigen Beitrag zum Erhalt der Biodiversität in den Nordalpen leisten. Lebensräume und Arten sollen hervorgehoben und priorisiert werden, für welche die Naturparke eine besondere gemeinsame Verantwortung haben. Was bisher nur punktuell und anlassbezogen erfolgte, soll künftig auf soliden fachlichen Grundlagen basieren und die Ergebnisse von laufenden und bereits abgeschlossenen Projekten sollen einbezogen werden.
Im Rahmen der Projektumsetzung will man zunächst aufzeigen, welche Pläne, Maßnahmen und Aktivitäten in den einzelnen Naturparken bereits vorhanden sind. Bestehende Informationen zum Arten- und Biotopschutz sollen zusammengeführt und priorisiert werden. Davon lassen sich Maßnahmenempfehlungen, welche als Basis für weitere grenzüberschreitende Projekte dienen können, ableiten und die Ergebnisse sollen öffentlichwirksam aufbereitet werden.
Projektinhalt:
- Auftakt-Workshop zur Abstimmung des Prozesses
- Zusammenführen der bereits bestehenden Informationen aus den vier Naturparks zum Arten- und Biotopschutz (erste Liste liegt in der Ausschreibung bei)
- Erarbeitung von einheitlichen Kriterien zur Beurteilung im Rahmen eines Workshops
- Priorisierung
- Erstellung punktueller Maßnahmenempfehlungen
- Vorstellung der Synthese (Bericht und Präsentation bzw. Kurzfassung)
- Öffentlichkeitswirksame Aufbereitung der Ergebnisse
Das Kleinprojekt wird im Rahmen des Programms INTERREG V-A Österreich- Bayern 2014 – 2020 gefördert.
Der Naturpark Karwendel umfasst beinahe das gesamte Karwendelmassiv und ist mit einer Fläche von 727 km² das größte Tiroler Schutzgebiet und der größte Naturpark Österreichs.

Aufgrund seiner Topographie verfügt das Karwendel über einen überdurchschnittlich hohen Anteil an natürlichen Lebensräumen wie Urwäldern und Wildflüssen und beherbergt eine hohe Anzahl europaweit bedeutender Tier- und Pflanzenarten wie beispielsweise Steinadler, Weißrückenspecht und Frauenschuh.
Seit Jahrhunderten prägen Alm-, Forst- und Jagdwirtschaft als klassische alpine Nutzungsformen das Gebiet. Die alpintouristische Erschließung begann in der zweiten Hälfte des 19. Jhds. und bietet in ihrer heutigen Ausprägung mit mehr als 50 bewirtschafteten Hütten und Almen zahlreiche Möglichkeiten für unterschiedliche Formen des Alpinismus.
Die Arbeitsschwerpunkte des Naturparks liegen in den Bereichen Naturschutz, Erholung & Tourismus, Umweltbildung sowie Wissen & Forschung.
Der erst 2017 ins Leben gerufene Naturpark Ammergauer Alpen ist neben der im Allgäu gelegenen Nagelfluhkette einer von nur zwei deutschen Alpen-Naturparken und aufgrund seiner äußerst vielfältigen und abwechslungsreichen Naturräume sowie Kulturlandschaften Hotspot der Biodiversität und Anziehungspunkt sowie Sehnsuchtsort für unzählige Menschen zugleich.

Charakteristisch ist die große Vielfalt unterschiedlicher Lebensräume: Felsige Dolomit-Gebirgskämme bis zu einer Höhe von über 2000 m.ü.M., vielfältige im Natura2000-Gebiet Ammergebirge liegende Bergwälder, bayernweit bedeutsame Nieder- und Übergangsmoorkomplexe, herausragende Steilhangwiesen, einen der letzten naturnahen Alpenflüsse und traditionsreiche Orte wie Oberammergau oder Ettal.
Spitzenreiter im deutschen Naturparksystem ist er bei Arten des alpiden und nordisch-subarktischen Verbreitungstyps einschließlich der Eiszeitreliktpflanzen und -tiere. Seine Natur- und extensiven Kulturlandschaften sind nach Erhaltungszustand und Lebensraumspektrum von nationaler, teilweise internationaler Bedeutung. Das Biotopspektrum reicht vom längsten intakten Flusscanyon Deutschlands entlang der Ammer über einige der bedeutendsten Talmoore und Quellgebiete des Alpenraumes bis zum großflächig naturnahen alpinen Rasen. Die ausgedehnten Waldgebiete sind geprägt vom extremen Kontrast zwischen urwaldnahen Naturwäldern und labilen Altersklassenforsten.
Der Naturpark Nagelfluhkette ist der erste grenzüberschreitende Naturpark zwischen Deutschland und Österreich.

Er vereint auf 405 km2 15 Gemeinden im südlichen Allgäu und im vorderen Bregenzerwald. Große Höhenunterschiede, geologische Vielfalt, nachhaltige Alpwirtschaft – all dies hat dazu geführt, dass sich im Gebiet auf verhältnismäßig kleiner Fläche eine große Anzahl an unterschiedlichen Lebensräumen ausbilden konnte. Auch die nachhaltige Bewirtschaftung der Bergwälder, die derzeit vielerorts zu strukturreichen Mischwäldern umgebaut werden, trägt zur Lebensvielfalt bei. Aus der Vogelperspektive betrachtet, erinnert die Landschaft des Naturparks an ein Mosaik: Bergwälder grenzen an Alpflächen, Moore an Feuchtwiesen, Schluchtwälder an Bäche und Flüsse.
Ziel des Naturparks ist es, die wertvolle Kultur- und Naturlandschaften rund um die Nagelfluhkette langfristig zu bewahren. Die Arbeitsschwerpunkte liegen in den Bereichen Bildung für kooperativen Naturschutz, nachhaltige Regionalentwicklung, Besucherlenkung und Sensibilisierung, Erholung und naturorientierter Tourismus sowie kooperativer Naturschutz und Landschaftspflege.
Der Naturpark Tiroler Lech liegt in den nördlichen Kalkalpen, eingebettet zwischen zwei mächtigen Gebirgsketten – den Lechtaler Alpen im Südosten und den Allgäuer Alpen im Nordwesten.

Der Naturpark Tiroler Lech ist Teil des europäischen Natura-2000 Schutzgebietsnetzes und erstreckt sich über eine Fläche von 41,38 km². Er umfasst im Wesentlichen den Wildfluss Lech mit seinen angrenzenden Überflutungszonen und Auwäldern, einige seiner Seitenzubringer sowie Teile von Bergmischwäldern. Diese intakte Wildflusslandschaft, bestehend aus verzweigten Flussläufen und einem breiten Flussbett, ist eine der letzten in den Nordalpen. Unter den fünf Tiroler Naturparken ist es das größte zusammenhängende Schutzgebiet im Talbereich Tirols. Diese Lage stellt eine Besonderheit dar, denn der Wirtschafts- und Dauersiedlungsraum der Bevölkerung grenzt direkt an naturkundlich bedeutsame Flächen. Die Lebensräume Auwälder, Sand- und Kiesbänke, Seitentäler, Brunnwässer und der Wildfluss selber bieten letzte Refugien für seltene Tier- und Pflanzenarten, wie der Flussregenpfeifer, die Kreuzkröte, der Zwergrohrkolben oder die Deutsche Tamariske. Der Naturpark Tiroler Lech macht es den Besuchern leicht – ohne beschwerliche Aufstiege kann man diese einzigartige Wildflusslandschaft mit ihren seltenen Tier- und Pflanzenarten entdecken.
Der Aufgabenbereich der Naturparks liegt in der Herausforderung von Schutz und Nutzung und fokussiert sich in ihrer Arbeit in den Bereichen Naturschutz, Erholung, Umweltbildung, Regionalentwicklung und Forschung.
Eckdaten zum Interreg-Projekt TIR 21 „Grenzüberschreitender Arten- und Biotopschutz“
Kurztitel des Projekts: Grenzüberschreitender Arten- und Biotopschutz
Untertitel: Priorisierung bestehender Informationen als Basis für ein zukünftiges Naturschutz-Management
Lead: Naturpark Karwendel
Projektpartner: Naturpark Ammergauer Alpen, Naturpark Nagelfluhkette, Naturpark Tiroler Lech
Projektzeitraum: 01.01.2021 bis 31.08.2021
Projektumfang: 21.000,00 €
Projektgebiet(e): Lech, Nagelfluhkette, Ammergauer Alpen, Karwendel

Kontakt
Magdalena Haidegger
Unterer Stadtplatz 19, 6060 Hall in Tirol
T: +43 681 20106771
E: magdalena.haidegger@karwendel.org
I: www.karwendel.org


















