Umweltbaustelle auf der Lalidersalm 2020

Datum: 02. – 08. August 2020
Kategorie: Almpflege
Wo hat das Projekt stattgefunden: Lalidersalm

Hoch oben am Ende des Laliderertales, im Schatten der legendären Lalidererwände liegt die urige Lalidersalm. Umringt von schroffen Gipfeln wie dem Gamsjoch, dem Steinfalk, der Laliderer Spitze oder der Dreizinkenspitze liegt sie hier sanft eingebettet in eine uralte Kulturlandschaft. Die alte “Kaserhütte” war für die Arbeitswoche Unterkunft und Lebensmittelpunkt der Helferinnen und Helfer.Die gesamte letzte Woche waren 12 TeilnehmerInnen aus Österreich und Deutschland gemeinsam mit den Bauern der Lalidersalm im Sinne der Almpflege aktiv. Das anfänglich sehr regnerische Wetter wechselte Mitte der Woche gottseidank zu Sonnenschein und bestem Sommerwetter und somit stand einer arbeitsintensiven Umweltbauselle nichts mehr im Weg. Basierend auf dem sog. „Naturschutzplan Alm“ stand bei den Arbeiten, an einem der schönsten Plätze des Naturparks, vor allem das Latschen Schwenden im Mittelpunkt.

Dass Almen exrem wertvoll für den Naturschutz, für das Landschaftsbild und auch für den Tourismus sind ist mittlerweile weithin bekannt. Doch schützt die Bewirtschaftung der Almen beispielsweise auch vor Bodenerosion und sichert eine hohe Artenvielfalt auf den extensiv beweideten Flächen.
Bis in die 60er Jahre gab es auf jeder Alm einen eigenen Almputzer, der den ganzen Sommer für Kost und Logis die Weiden von Geröll und Steinen befreit hat, Strauchwerk und Unterholz geschwendet und Brunnen und Wege funktionstüchtig gehalten hat. Heute ist der Erhalt der Almflächen für die Bäuerinnen und Bauern ein mühevolles Ringen um jeden Zentimeter Fläche. Eigene Almputzer über den Sommer anzustellen ist heute für die Bauern unerschwinglich geworden.

Die 12 TeilnehmerInnen, großteils StudentInnen, SchülerInnen und Auszubildende, packten unter der Leitung unserer NP-Rangerin Marina fleißig mit an und genossen trotz teilweise sehr prekären Wetterverhältnissen die Arbeit und das Leben auf der Alm. Einige der TeilnehmerInnen im Alter zwischen 17 und 27 Jahren waren bereits auf anderen Umweltbaustellen des Oesterreichischen Alpenvereins im Einsatz. Die Motivation der jungen Leute für einen freiwilligen Arbeitseinsatz auf der Alm sind vielschichtig.”Einmal nicht die ganze Arbeitswoche vor dem Computer verbringen” oder “eine Woche lang an nichts denken müssen” sind nur zwei von vielen Beispielen.

Gefördert aus Naturschutzgeldern des Landes Tirol wird auf der Lalidersalm der sog. „Naturschutzplan Alm“ umgesetzt. Eine gemeinsame praxisorientierte Vereinbarung zwischen den Bauern, dem Naturpark Karwendel und dem Land Tirol, um die Artenvielfalt auf den Almen zu erhalten. In vorher genau definierten Bereichen werden unterschiedliche Almmaßnahmen wie Schwenden und Entsteinen umgesetzt.

Ein Highlight der Woche war für die Freiwilligen aber sicher auch die Besteigung des Gamsjoch (2452 m). Am Weg hinauf konnten Steinadler, Murmeltiere, Gämsen und Steinböcke aus nächster Nähe beobachtet werden. Edelweiß, Enziane und alle möglichen Steinbrecharten luden am Wegesrand immer wieder zum staunen und fotografieren ein. Der Abstieg hinunter über den Gumpenhochleger zurück ins Laliderertal entschädigte mit wunderbar bunten Blumenwiesen für den mühevollen Aufstieg.

Das Team des Naturpark Karwendel bedankt sich bei den unermüdlichen Helferinnen und Helfern Linda, Michelle, Florian, Gisela, Laura, Jonas, Lara, Claudia, Flora, Anna, Philip und Niklas. Zudem ein großer Dank an unsere Power-Praktikantin Magdalena sowie an die Agrargemeinschaft Lalidersalm, Bio vom Berg und an den Österreichischen Alpenverein.

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  • Mittels Wattestäbchen werden Abstriche der Haut genommen, und später im Labor analysiert. Wichtig ist für die Arbeit mit den Regenwetter-liebenden Tieren auch witterungsangepasste Arbeitskleidung.

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Naturpark Karwendel