Vegetationsentwicklung und Auswirkungen von Renaturierungs-Maßnahmen in zwei Mooren im Naturpark Karwendel

Bildnachweise: Magdalena Haidegger

Zusammenfassung

Moore sind einzigartige Ökosysteme, die von extremen Bedingungen geprägt sind. Sie gelten als saure, nasse, nährstoff- und sauerstoffarme Habitate, in denen nur speziell angepasste Tier- und Pflanzenarten überleben können. Durch die Vielfalt an Ökosystem-Dienstleistungen sind sie nicht nur für die Natur, sondern auch für den Menschen von großer Bedeutung. Vor allem, wenn man ihre wichtige Funktion als Kohlenstoffsenken in Zeiten des Klimawandels heranzieht. Diese Ökosysteme werden dennoch weltweit degradiert und sind somit, samt den dort vorkommenden Arten, stark gefährdet. Es gibt jedoch Bestrebungen, Moore zu renaturieren und sie wieder in ihren natürlichen Zustand zurückzuführen.

Das geschah im Jahr 2005 auch in mehreren Mooren des Naturpark Karwendel in Tirol. Moorflächen wurden eingezäunt, um eine Beweidung zu vermeiden. Entwässerungsgräben wurden mit Hilfe von zahlreichen Holzdämmen verschlossen, um die Wiedervernässung zu ermöglichen. Zwei dieser Moore, das Raberskopf-Moor und das Brettersberg-Mittelleger-Moor, wurden im Zuge dieser Arbeit untersucht. Die Zielsetzung war es, herauszufinden, wie sich die Vegetation in diesen Mooren seit den Renaturierungsmaßnahmen vor ungefähr 15 Jahren entwickelt hat. Beim Raberskopf-Moor wurde das bereits bestehende vegetationsökologische Monitoring in 16 Dauerflächen wiederholt und zusätzlich wurden zwei neue angelegt. Entlang von Transekten wurden beim Brettersberg-Mittelleger-Moor zehn neue Dauerflächen angelegt, die den Startpunkt eines Monitorings darstellen. Des Weiteren wurde das Fotomonitoring in beiden Mooren wiederholt und Orthofotos der letzten Jahre verglichen. Die Ergebnisse zeigen, dass in beiden Mooren typische Pflanzengesellschaften und Pflanzenarten vorkommen, von denen einige als gefährdet gelten. Beim Raberskopf-Moor, wo ein Vergleich mit Daten aus dem Jahr 2006 möglich war, hat sich die Deckung typischer Moorspezialisten bereits etwas erhöht. Dazu zählen beispielsweise Andromeda polifolia (Rosmarinheide) und Vaccinium oxycoccos (Moosbere). Störungszeiger wie Molinia caerulea (Blaues Pfeifengras) oder Nardus stricta (Borstgras) sind hingegen weniger geworden und auch visuell sind Verbesserungen, vor allem im Bereich der verschlossenen Gräben sichtbar.

Details

Autor: Magdalena Haidegger
Titel: Vegetationsentwicklung und Auswirkung von Renaturierungs-Maßnahmen in zwei Mooren im Naturpark Karwendel
Themenschwerpunkt: Moore, Moorrenaturierung, Vegetationsaufnahmen, Monitoring, Moormanagement
Geografischer Schwerpunkt: nordöstliches Karwendel, Achenkirch
Datum: 2023
Hochschule: Universität Innsbruck
Art der Arbeit: Masterarbeit
Umfang: 57 Seiten [3,8 Mb]

PDF: Vegetationsvergleich Karwendelmoore {3,8 Mb}

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