Bildnachweis: H.-J. Fünfstück
Weißrückenspecht Dendrocopos leucotos
Steckbrief
Gefährdung & Schutz: RL-T: DD, RL-Ö: LC, Anhang 1 VS-RL
Bestandstrend in Österreich: stabil (BIRDLIFE ÖSTERREICH 2014)
Bestand T: 300-400 (Atlas der Brutvögel Tirols 2022)
Bestand Ö: 2.000-3.000
Status im Karwendel: Brut nachgewiesen
Geschätzter Bestand im SPA Karwendel: (50) 55-65 (75) Reviere
Anz. Beob.: 43
Beob. Rev.: 24-26
Dichte max.: 0,26 R/km²
Beschreibung
Der Weißrückenspecht ist etwas größer als der allgemein bekannte Buntspecht. Deutlichstes Erkennungsmerkmal des gut amselgroßen Spechtes ist der rein schwarze obere Rücken, gänzlich ohne weiße Schulterstreifen. Die idealen Bruthabitate der Art sind natürliche, meist aufgelockerte Wälder mit einem hohen Anteil an absterbenden und toten Bäumen, Zustände, die nur in weitgehend naturbelassenen unkultivierten Wäldern bestehen. Laub- und Laubmischwälder werden solchen mit einem hohen Anteil an Nadelgehölzen vorgezogen. Der Weißrückenspecht lebt hauptsächlich von Insekten und deren Entwicklungsstadien, insbesondere von solchen, die im absterbenden, toten beziehungsweise zerfallenden Holz vorkommen. Dabei zeigt er eine deutliche Vorliebe für die Raupen des Weidenbohrers und die Larven von Prachtkäfern und verschiedenen Bockkäferarten. Er liest aber auch frei auf Stämmen, Ästen oder Blättern vorkommende Insekten ab. Im Sommer und Herbst spielt auch pflanzliche Kost eine gewisse Rolle, vor allem Vogel-Kirschen und Haselnüsse.
Faktoren für die Verbreitung
Totholzreiche Laub- und Laubmischwälder, v.a. Fichten-Tannen-Buchenwälder werden bevorzugt.

Verteilung im Karwendel
Bächental, das nördliche Achen- und Risstal, das Stallental und Vomper Loch, isolierte Vorkommen im Wengertal (Teilraum Gleirschtal) und in einem Graben nahe der verfallenen Steinölbrennerei zwischen Seefeld und Gießenbach.

Erhaltungsziel
Ein Bestand von > 50 Brutpaaren ist kurzfristig zu erhalten. Langfristig sollte die Habitateignung verbessert werden, um Verschlechterungen der letzten Jahrzehnte, insbesondere die Zurückdrängung der Buche, auszugleichen.
Managementbedarf
Erhalt und Entwicklung von totholzreichen, (>120 Jahre) alten Laubholzbeständen, insbesondere in tieferen Lagen. Auf Vermeidung von Störungen in den Bruthabitaten ist zu achten.
Konkrete Naturschutzmaßnahmen
Errichtung von Naturwaldreservaten. Sicherung alter Laubwälder