Flößerwerkzeug

Die Floßhack wurde teils wie ein Sappie zum Ziehen des Holzes verwendet. Der Kopf war mit einer Schlagplatte versehen, um die Keile einschlagen zu können, die Schneide musste schmal genug sein zum Einschlagen des Loches, in dem die Rudersäule befestigt wurde.

Der Floßhaken oder Stichel ist identisch mit dem Trifthaken und dient dazu, Stämme im Wasser zu bewegen.

Die Flöße führten auch Tremel mit sich, lange Stangen, um das Floß von den Kiesbänken wegzuhalten.

Bohrer wurden verwendet, um ca 3cm starke und 15 cm tiefe Löcher zu bohren, um die Rafen bzw. Schwartlinge dann mit den Holznägeln an den Floßbäumen zu verankern.

Teils kamen auch Stemmeisen zum Einsatz.

Die Holznägel und -keile wurden vorzugsweise aus Erlenholz verfertigt. Sie waren ca 15 cm lang.

Der Reicher war eine Stange mit Eisenspitze und Seil. Er diente wie ein Anker zum Länden oder Verlangsamen des Floßes.

 

Holzfloß aus zusammengebundenen Baumstämmen, mit mehreren langen Holzrudern und Flößerwerkzeug an der Oberfläche, das auf einem Gewässer schwimmt.
Flößerhack an der Isarlände; Foto Floesserstrasse
Fünf Männer in Anzügen und Hüten stehen auf einem großen Holzfloß, das auf einem Fluss schwimmt, und halten ein traditionelles Flößerwerkzeug in der Hand. Im Hintergrund sind Bäume und ein Haus zu sehen.
Floßeinbinden am Lech. Bohren der Rafen; zu sehen Triftstange, Knäuel von Wieden und liegend eine Flößeraxt; © Gemeinde Prem

Das obere Bild stammt vom Lech. Die Löcher für die Holznägel werden gebohrt. Der Mann in der Mitte hat einen langen Floßhaken.

Die Wieden waren Holzseile. Sie wurden je nach Tradition aus Schneeballruten, Haselnuss, Weide, Fichten, Tannen oder Eiben verfertigt. Dazu nahm man dünne oder gespaltene Jungstämme, erhitzte sie und drehte sie zusammen. Vor der Verwendung legte man die Wieden in Wasser ein. (Diese Holzseile gehen möglicherweise auf eine schon im frühen Mittelalter übliche Art zurück, Seile aus Baumbast zu verfertigen, die im Brunnen- und Bergbau Verwendung fanden.)

Nahaufnahme von Holzstämmen, die mit Flößerwerkzeug, gedrehter Schnur und Holzpflöcken zusammengefügt sind und auf einer Steinfläche ruhen.
Rafe am Floß fixiert mit Wiede und Holzkeilen Flößermuseum Lechbruck
Drei uralte, braune, sargförmige Artefakte sind vertikal auf einer weißen Wand ausgestellt, begleitet von einem kleineren rechteckigen Objekt, bei dem es sich vermutlich um ein Flößerwerkzeug handelt und das verblasste Markierungen aufweist.
Holznägel; Flößermuseum Lechbruck
An einer Wand sind drei hölzerne Skulpturen in Form von Köpfen angebracht, die an die Form eines Flößerwerkzeugs erinnern, neben einer kleinen, rechteckigen Zeichnung, die ebenfalls an der Wand hängt.
Holznägel; Flößermuseum Lechbruck
Eine Gruppe von Männern in Hüten und Anzügen steht auf einer hölzernen Plattform und hält Seile und Flößerwerkzeug, wobei einige aufgerollte Seile auf dem Boden zu sehen sind.
Eine Floßmannschaft von Lechbruck, zweiter von links der Pfarrer Königsdorfer von Lechbruck ; Archiv Flößermuseum Lechbruck;

Der Flößer im Vordergund hat eine Floßhacke, hinter ihm erhebt sich ein Floßhaken, auch der Mann ganz links hält einen. Der Flößer in der Mitte hat einen Reicher, einen feste Stange mit Eisenspitze und Seil, der als Anker diente. Der Mann im Mantel ist der Lechbrucker Pfarrrer Königsdorfer, ein großer Freund und Förderer der Flößer. Auch er hält einen Reicher, an dem deutlich der Ring zu erkennen ist, der das Abrutschen des Seils verhindert.

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