Es braucht oft ein aufmerksames Auge, um die Spuren der alten Holzwege im Gelände zu erkennen und noch öfter das Wissen, um sie richtig zu interpretieren.
Wege
Die alten Saum- und Schlittenwege sind bisweilen zu schönen Wanderwegen geworden, da ihre Steigung relativ gleichmäßig ist. Ansonsten verfallen sie oder sind unter Forststraßen verschwunden.

Die zahlreichen weiten Windungen des Weges auf das Stempeljoch erinnern an den Schritt der beladenen Tiere und ursprünglichen Zweck, das Holz hinaufzusäumen.

In Grafenaschau fällt noch die südlich anmutende Pflasterung des sogenanten Grafenweges ins Auge, der schon in der Mitte des 19. Jahrhunderts zur Erschließung des Waldes diente.

Bisweilen erinnert auch eine Gedenktafel an den Bau eines Waldweges, hier an die Erbauer des Bertramwegs bei Kochel:
Wegbaukommando
Lt. Schober
13. Pionier Eisenbhn.Batl.
August September
1904

Riesen
Das Holz der Riesen ist längst verfault oder zu Tal gebracht worden. Nur dort, wo sie Rinnen und Tunnel im Gelände hinterließen oder steinerne Fundamente benötigten, finden sich noch Spuren.Die Hirnrinne im Leutasch läßt sich über weite Strecken noch verfolgen, da sie teils in den Felsen gesprengt wurde und tiefe Einschnitte hinterließ.
Auch haben Arbeiter eine Inschrift in den Fels gemeißelt.


Im Graswangtal finden sich die Tunnels der Riesen von 1938,
sowie Isolatoren eines Feldtelefons, das zur Koordination der Arbeit diente


Klausen
Von den alten Klausen sind am besten jene Teile erhalten, die im Bachbett ständig unter Wasser standen. Aber auch sonst findet sich der eine oder andere behauene Stamm oder als Widerlager behauene Felsen.
Häufig ist eine Schwelle im Bachbett erhalten.

Im Gleirschtal ist noch eine ganze Plattform zu sehen, die zum „Einrichten“ des Holzes vor der Klause diente.


An den entsprechenden Engstellen finden sich auch rechtwinklige Kanten in den Fels gehauen, die als Widerlager für die Klausenwände dienten.

Am Standort der großen Klause der Hirnrinne im Gaistal deuten sie darauf hin, dass sie dreifache Wände hatte.

Rechen
Bei Hall kann man noch unter der Innbrücke die Reste des Rechens unter Wasser ausmachen.

Hütten
Manche Hütten stehen noch und sind weiter in Gebrauch. Sie dienen heute weniger den Waldarbeitern und Fuhrleuten als vielmehr den Jägern und Erholungssuchenden.
Auch sind manche in die Museen gewandert, nach Scharnitz und Ruhpolding und an den Schliersee.
Andere sind dem Verfall preisgegeben.

So finden sich oft nur noch die Fundamente, wie etwa die im Samertal.

Auch mag da und dort eine alte Regenrinne oder Herdteil an sie erinnern.
