Wege des Holzes –
Kulturgeschichte und natürliche Vielfalt
- Eckdaten
- Worum geht es im Detail?
- Zeitschiene zum Projektverlauf
- Standorte Scharnitz und Schliersee
- Partner
INTERREG-Projekt zur grenzübergreifenden Geschichte und Ökologie der Wege des Holzes in Bayern und Tirol.Die Holznutzung in den Nordalpen war als Praxis meist grenzüberschreitend, die natürliche Artenvielfalt ist es ohnehin.
In unserem am 31.03.2020 abgeschlossenen Projekt verdeutlichen wir Besuchern diese Zusammenhänge und haben gemeinsam mit anderen Institutionen ein thematisches Netzwerk für naturnahen Tourismus aufgebaut.
Überblick:
Eine Übersicht über die Bedeutung der Wege des Holzes heute finden Sie hier.
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- Zunächst bezeichnen sie ein Netzwerk aus ähnlichen Institutionen im Themenbereich Kulturgeschichte und natürliche Vielfalt. Mehr Informationen siehe dort.
- Weiters sind sie als Wiki Wege des Holzes eine öffentliche, wachsende Wissensdatenbank.
- Anfang der Wege des Holzes war aber das im März 2020 abgeschlossene INTERREG-Projekt, dessen Inhalt auf dieser Seite vorgestellt wird.
- Voller Projekttitel: „Wege des Holzes – Kulturgeschichte und natürliche Vielfalt“
- Förderprogramm: INTERREG V-A Österreich-Bayern 2014-2020, Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE)
- Projektlaufzeit: Oktober 2016 bis März 2020
- Projektumfang: 1,7 Mio €, davon 75% Förderung
- Projektpartner Tirol: Naturpark Karwendel (Leadpartner), Gemeinde Scharnitz
- Projektpartner Bayern: Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz, Markus Wasmeier Freilichtmuseum Schliersee
Worum geht es im Detail?
Bis ins 20. Jahrhundert war die Holznutzung der wichtigste Wirtschaftszweig der Nordalpen, doch heutige Besucher ahnen davon kaum etwas. Die Spuren dieser Geschichte sind oft nur noch für Eingeweihte lesbar. Die beiden grenznahen Standorte in Scharnitz und am Wasmeier Freilichtmuseum haben nun mit Museen in ehemaligen Hütten der Holzer diese Kulturgeschichte aufbereitet. Darüber bleibt unser Ziel – den Wegen des Holzes folgend – mit bestehenden Institutionen flussabwärts das Thema gemeinsam fortzuspinnen. Sei es der Weg des Holzes als Floß auf der Isar oder als Stützpfeiler („Stempel“) im Salzbergbau der Saline Hall.
Auch der Naturraum hält Besonderheiten diesseits wie jenseits der Staatsgrenze parat. Dies gilt nicht nur für das Grenz-Gebirge und -Gebiet Karwendel, sondern setzt sich ebenso im nordöstlich angrenzenden Mangfallgebirge fort, das ebenso als Natura 2000-Gebiet geschützt ist. Neben artenreichen naturnahen Bergwäldern in Bayern wie in Tirol sind es besonders die Flüsse, die einen geradezu sinnbildlich verbindenden Charakter haben. Mit der oberen Isar und dem Rißbach hat das Tiroler Karwendel gleich zwei europaweit bedeutsame Wildfluss-Lebensräume, die sich auf bayerischer Seite – in Abschnitten – fortsetzen.
- Zunächst wurde jeweils in Scharnitz sowie auf der Fläche des Wasmeier Museums eine ehemalige Holzerhütte, in der die Holzarbeiter im Gebiet untergekommen sind, aufgebaut und als Museum ausgebaut. Die Ausstellungen widmen sich dem Leben der Holzer ebenso sehr wie der allgemeinen Geschichte der Holznutzung und ihrem ökologischen Kontext im Bergwald.
- Um die nötige Infrastruktur in Scharnitz im Gebiet der „Länd“ aufzubauen wurde hierfür zusätzlich ein modernes Naturpark-Infozentrum errichtet.
- Das Wissen um die lokalen Besonderheiten der Geschichte wurde als Grundlage für die Ausstellungen aufgegriffen. Um dieses der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, wurde die Wissensdatenbank “Wiki Wege des Holzes” geschaffen. Wir freuen uns weiterhin über jeden Hinweis auf diverse Quellen zum Thema!
- Im Anschluss an die in Scharnitz und am Schliersee aufgebauten Museen zu Holznutzung und natürlicher Vielfalt hat sich ein Verbund aus verwandten, bestehenden Institutionen vernetzt um das Thema grenzüberschreitend zu vertiefen.
- 31.03.2020: Offizielles Projektende, alle geplanten Maßnahmen wurden mit großem Erfolg umgesetzt!
- – Eröffnung der Ausstellung im Markus Wasmeier Freilichtmuseum Schliersee wegen CoVid 19 auf Sommer 2020 verschoben –
- 28.02.2020: Vierte Fachtagung zum Netzwerk “Wege des Holzes” in Scharnitz
- 31.10.2019: Fertigstellung der Ausstellung am Schliersee, Eröffnung im Frühling 2020.
- 12.10.2019: Zweites Trifterfest und Einweihung Infozentrum Scharnitz!
- 26./27.09.2019: Dritte Fachtagung zum Netzwerk “Wege des Holzes” im Flößermuseum Lechbruck.
- 17.07.2019: Die Wege des Holzes nehmen Gestalt an!
- 01.05.2019: Museum Holzerhütte startet in die Sommersaison.
- 01.04.2019, Schliersee – Innenausbau der Holzerhütte in Schliersee beginnt.
- 07.12.2018: Rohbau des Scharnitzer Infozentrums fertiggestellt!
- 18./19.10.2018: Zweite Fachtagung zum Netzwerk “Wege des Holzes” im Raum Schliersee.
- 28.07.2018: 1. Scharnitzer Trifterfest und Eröffnung Museum in Scharnitz.
- 14.-26.05.2018 Bauphase 2, Mitmach-Baustelle Spielgeräte-Bau Scharnitz. Erfolgreich umgesetzt! Danke an alle Beteiligten!
- 05./06.05.2018: Team Karwendel Einsatz in Scharnitz: erfolgreich umgesetzt!
- 30.04.-11.05.2018 Bauphase 1, Natur-Erlebnis-Spielplatz Scharnitz. Erfolgreich umgesetzt!
- 19./20.10.2017, Leutasch – erste Fachtagung Netzwerk Wege des Holzes erfolgreich abgeschlossen (s.u. “Netzwerk”)
- 03.10.2017, Scharnitz – Feierlicher Spatenstich
- 18.09.2017, Scharnitz – Baubeginn in der Länd (s.u. “Scharnitz”)
- 24.05.2017, Scharnitz – Filmdreh Zeitzeugen-Interviews im Gleirschtal mit Bernhard “Burnz” Neuner
- 28.02.-19.04.2017, Scharnitz – Planungsworkshop für den Natur-Erlebnis-Raum in der Länd
- 24.01.2017, Hall i.T. – Unterzeichnung des Partnerschafts- und Fördervertrags
- 01.10.2016, Bayern-Tirol – Projektgenehmigung durch den INTERREG-Begleitausschuss
Standorte Scharnitz und Schliersee
Die Scharnitzer Länd im Zeitraffer
Standort Scharnitz, Tirol
In der ehemaligen “Länd” im Ortszentrum – einst ein großflächiger Besucherparkplatz – ist ein Museum zur Geschichte der Holznutzung und natürlichen Vielfalt, ein modernes Infozentrum für die zahlreichen Besucher, sowie eine naturnahe Außenanlage mit Spielplatz entstanden.
Die ehemalige Winterstube der Holzer, die als Museumsgebäude dient, stammt aus dem Gleirschtal. Unübersehbar ist das moderne Infozentrum direkt daneben, während der Zwischenraum als Spielplatz und naturnaher Begegnungsraum für Einheimische wie Besucher gestaltet wurde.
An der Planung des Außengeländes war die Volksschule Scharnitz maßgeblich beteiligt, auch die Umsetzung ist in weiten Stücken mit Freiwilligen erfolgt.
Während der Bau der Holzerhütte im Herbst 2017 geschah, wurde das Gesamtgelände im Frühjahr 2018 umgestaltet. Das Naturpark-Infozentrum wurde im Herbst 2019 eröffnet.
Im Hintergrund der Webcam-Aufnahmen ist mittig der Hohe Gleirsch zu erkennen, von dem aus rechts das Gleirschtal abzweigt. Durch die Gleirschklamm wurde damals das Holz getriftet und hier, am ehemaligen Ländsee angelandet.
Museum Holzerhütte
Die historische Holzerhütte, die 1913 im Gleirschtal erbaut wurde und als Winterhütte die Holzarbeiter beherbergte, wurde nun in der Länd in Scharnitz wiedererrichtet und dient künftig den zahlreichen Besuchern in der Region als Museum.
Die Themen erstrecken sich auf die Geschichte und Gegenwart der Holznutzung allgemein, sowie auf das historische Leben der Holzer, die just in dieser Hütte gelebt haben. Schließlich behandelt die moderne Ausstellung auch das komplexe und faszinierende Netz des Lebens in einem naturnahen Wald.
Hier erfahren Sie mehr über das Museum Holzerhütte!
Naturpark-Infozentrum Scharnitz
Die Länd in Scharnitz hat als “Tor zum Karwendel” auch endlich ein eigenes Infozentrum. Der moderne Holzbau ist dabei klar auf die im Osten sich öffnenden Karwendeltäler ausgerichtet. Das obere Fenster fasst sogar genau den Gipfel des Hohen Gleirsch ins Auge.
Neben einem neuen Info-Büro beheimatet das Infozentrum auch das berühmte Scharnitzer Elchskelett, das der “Pleisen-Toni” in der Vorderkarhöhle unterhalb der Pleisenspitze fand. Ein detailliertes, aufwändiges Relief bietet schließlich einen guten Überblick über die Bergketten der Umgebung und Inspiration für neue Touren.
Hier erfahren Sie mehr über das Naturpark-Infozentrum!
Natur-Erlebnis-Spielplatz
Der Außenbereich zwischen Museum in Infozentrum ist als Natur-Erlebnis-Raum konzipiert. Durch die naturnahe Begrünung mit ausschließlich heimischen Wildpflanzen, wie sie z.T. auch im Karwendel vorkommen, schaffen wir Lebensraum für unzählige Schmetterlinge, Heuschrecken, Käfer und Wildbienen – die wieder für zahlreiche Vogelarten interessant sind.
Im Duft wilder Blumen und Kräuter und umgeben vom Summen und Singen von Bienen, Heuschrecken und Vögeln können sich Kinder so auf einem Natur-Erlebnis-Spielplatz austoben, während Erwachsene die Ruhe am Teichufer am Fuße eines Blumenwiesen-Hügels genießen.
Hier erfahren Sie mehr über den Natur-Erlebnis-Spielplatz Scharnitz!Die bayerische Winterstube am Originalstandort im Mangfalltal…… und wiedererrichtet auf dem Gelände des Markus Wasmeier Freilichtmuseums!
Standort Schliersee, Bayern
Das Markus Wasmeier Freilichtmuseum Schliersee ist bekannt für sein “altbayerisches Dorf”, doch nun wurde es um ein Gebäude aus jüngerer Zeit ergänzt werden. Die historische Winterstube der Holzer aus dem Mangfallgebirge datiert ins 19. Jahrhundert zurück.
Die Holzerhütte wurde im Herbst 2017 am Originalstandort abgebaut und 2018 im Markus Wasmeier Freilichtmuseum wieder aufgebaut. In der historischen Holzerhütte wurde nun eine moderne Ausstellung des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz zu den Themen Holznutzung aus kulturhistorischer und Bedeutung der alpinen Wälder aus heutiger Sicht realisiert.
Die Ende 2019 fertiggestellte Ausstellung wird im Sommer 2020 eröffnet.
Die jährlich über 100 000 Besucher des Markus Wasmeier Freilichtmuseums erwartet eine spannende und informative Zeitreise; beginnend mit der historischen Waldentwicklung, die historische Nutzung der Wälder bis hin zur heutigen Bedeutung der alpinen Waldökosysteme und der vielfältigen gesellschaftlichen Anforderungen an diese.
Projektpartner
Das INTERREG-Projekt wurde durch das grenzüberschreitende Förderprogramm der EU INTERREG Österreich-Bayern 2014-2020 aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung gefördert.
Der Naturpark Karwendel war hauptverantwortlicher „Lead“-Partner in diesem Projekt und stellte zusammen mit der Gemeinde Scharnitz die beiden Tiroler Partner. Die Olympiaregion Seefeld fungierte dankenswerterweise als Geldgeber und kam für den Eigenanteil der Tiroler Seite auf. Auf bayerischer Seite arbeiteten wir mit dem Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz sowie dem Markus Wasmeier Freilichtmuseum Schliersee zusammen.
Außerdem konnten wir bereits im Vorfeld zahlreiche Institutionen für eine weitere Kooperation gewinnen.