berg ahorn

Der Bergahorn

Acer pseudoplatanus | Familie: Ahorngewächse

Der Bergahorn zeichnet sich durch seine Langlebigkeit und Zähigkeit aus. Am Großen Ahornboden gedeihen Bäume, deren Stämme bis zu zwei Meter tief von Muren überschüttet sind. Resistent gegen Steinschlag und Kälte haben sie sich gut an die oftmals rauen Bedingungen im Gebirge angepasst und halten diesen schon seit Jahrhunderten stand. Der Bergahorn war bereits vor der Eiszeit in Europa beheimatet.

Der Bergahorn ist eine sommergrüne, eingeschlechtliche und einhäusige Baumart. Seine Blätter besitzen jeweils fünf gesägte Lappen und einen 3-15 cm langen Stiel. Auf der oberen Seite ist das Blatt dunkelgrün, unterhalb heller und an den Hauptnerven leicht behaart. Seine Rinde zeigt sich anfangs glatt-braun bis graubraun und wird mit der Zeit schuppig und dunkler bis rotbraun. In der Blütezeit zwischen April und Juni besitzt der Bergahorn traubenartige, grüngelbe Blüten, die von Bienen und Fliegen bestäubt werden. Ab September erfreut er besonders Kinder mit seinen Flügelfrüchten, die man sich mit den klebrigen Flügeln auf die Nase heften kann (“Nashörner”). Die Früchte werden durch den Wind fortgetragen und erreichen bis zu 16 Umdrehungen pro Sekunde. So stellt ein Ahornbaum die Verbreitung seiner Samen auf einem ganzen Hektar Land sicher. Zur Herbstzeit färben sich die Blätter goldgelb und stechen damit besonders aus den Nadelwäldern hervor.

  • Name: Ahorn, abgeleitet von lat. acer = spitz, scharf (Blattform)
  • Unterfamilie: Rosskastaniengewächse
  • Höhe: bis 35 m
  • Stammdurchmesser: bis 1,5 m
  • Alter: bis 600 Jahre
  • Lebensraum: bis 2.000 m Seehöhe
  • Fortpflanzung: Tierbestäubung

Lebensraum und Vorkommen

Der Bergahorn ist äußerst kälteresistent und daher auch im Gebirge stark verbreitet. Er kommt vor allem in Buchen- und Nadelwäldern vor und bevorzugt feuchte, tiefgründige und sehr kalkhaltige Böden. Auf besonnten Schuttflächen gedeiht er besonders gut, aber auch an halbschattigen und schattigen Plätzen fühlt er sich wohl. In Europa besitzt der Bergahorn – vor allem in alpinen Regionen – bedeutende Vorkommen. Darüber hinaus ist er in Kleinasien und dem Kaukasus zu finden.

Besonderheiten

Der Bergahorn trägt stark zur Verbesserung der Bodenqualität bei, da sein Laub zu nährstoffhaltigem Humus verrottet. Er zählt zu den wertvollsten Edelbaumarten, sein Holz kann jedoch erst im Alter von 120 bis 140 Jahren verwendet werden. Zudem liefert sein Stamm das hellste einheimische Holz. Da es jedoch nicht besonders widerstandsfähig gegen Temperaturschwankungen und Feuchtigkeit ist, wird es hauptsächlich für den Innenausbau (Parkett) und Musikinstrumente verwendet.

Besonders eindrucksvoll erstrahlt der Bergahorn am Großen Ahornboden, einem der Top 10 schönsten Plätze im Karwendel!

Gefährdung und Schutz

Pilzbefälle, das sind etwa schwarze teerartige Flecken, die oft nach einer schweren Erkrankung aussehen, sind für den Bergahorn ungefährlich. Die Bäume reagieren jedoch sensibel auf Hitze und Luftverschmutzung. Außerdem ist er, obwohl sehr kälteresistent, vor allem durch Spätfrost gefährdet.

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