Kriechender Sellerie

Kriechender Sellerie

Helosciadium repens

Die Gefährung der Gewässer durch den Klimawandel und sonstige menschliche Eingriffe schreitet voran und bedroht in hohem Ausmaß Pflanzenarten die in und am Wasser gedeihen. Kriechender Sellerie gehört zu diesen Pflanzen, der als sensible Pionierart einer der ersten Besiedler von Störungsstellen ist.

Störstellen wie Beweidung, Mahd, Tritt oder wechselnde Wasserstände sind für diese Pflanze sogar von Vorteil, da der Konkurrenzdruck mit ihnen gering ist und die Verbreitung vegetativ über die namensgebenden Ausläufer schnell passieren kann.

  • Beschreibung: ausdauernder Doldenblütler mit namensgebenden oberirdischen Ausläufern. Die Wasserform kann deutlich größer werden als die Landform mit bis zu 1,5 m langen Stängeln und 40 cm langen Blättern. Trotz Sellerie im Namen riecht die Pflanze nicht nach Sellerie.
  • Lebensraum: feuchter bis zeitweise nasser Untergrund an Gewässern, in Gräben, Wiesen oder Wegen.
  • Besonderheit: Der Kriechende Sellerie hat eine Land- und Wasserform, die sich beide vegetativ vermehren. Nur die Landform kann auch weiße Blüten für die geschlechtliche Vermehrung ausbilden, es fehlt jedoch ein effizienter Ausbreitungsmechanismus für die Samen. Dafür sind sie langlebig und können eine Samenbank im Boden aufbauen und auf günstige Keimbedingungen warten.

Warum ist der Kriechende Sellerie schützenswert?

Der Kriechende Sellerie ist als Pionierart an Beweidung, Mahd, Tritt oder wechselnde Wasserstände sehr gut angepasst. Nutzungsaufgabe oder starke Intensivierung der Nutzung bedrohen ihn gleichermaßen abseits von Gewässern.

Konkrete Maßnahmen die für den Erhalt dieser Art wichtig sind:

  • Offenhaltung der Flächen und Aufrechterhaltung des bestehenden Störungsregimes
  • Düngung möglichst vermeiden
  • Reaktivierung von möglicherweise vorhanden Samenbanken im Boden an ehemaligen Standorten
  • An Primärstandorten (Seeufer, Fließgewässer usw.): Erhalt der natürlichen Dynamik
  • An Sekundärstandorten: Schaffung/Erhalt von kurzrasigem Grünland (fördert die klonale Ausbreitung der Art)

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