Halltal – wo Natur und Geschichte verschmelzen
Das Halltal ist trotz seiner Nähe zum Inntal geprägt von wildromantischer Natur. Aber auch ereignisreiche Geschichte lässt sich hier ergründen, in der Klosterkapelle und auf den Spuren des Salzbergbaus.
Entlang schattiger Felswände, die sich zu einer Schlucht verengen, gelangt man in das sich langsam öffnende Halltal.
Über den Knappensteig oder die ehemalige Fahrstraße geht es einfach bis zum Gasthof und ehemaligen Frauenkloster St. Magdalena. Das ist ein beliebter Ausgangspunkt für zahlreiche Bergtouren auf die umliegenden Gipfel: Bettelwurf, Speckkarspitze, Lafatscher- und Stempeljoch oder Thaurer Roßkopf.
Seit Frühling 2012 ist die ehemalige Mautstraße für Kraftfahrzeuge gesperrt – heute erfreuen sich Wanderer und Gämsen an einem autofreien Halltal. Für diejenigen, die auf eine Fahrt nicht verzichten können oder wollen gibt es einen Taxiservice, siehe unten.

Der Issanger
Der Issanger (s. Titelfoto oben) ist eine große Wiese am Talschluss, die zahlreiche seltene Pflanzen wie den Pannonischen Enzian beheimatet. Auf der Wiese weidet inzwischen nur noch das Wild, seit der Salzbergbau Mitte des 20. Jahrhunderts eingestellt wurde. Früher nämlich diente der Issanger zusammen mit vier anderen Wiesen, von denen sonst einzig der Klosteranger um St. Magdalena erhalten ist, als Weidefläche für die Ochsen, die in der Salzförderung eingesetzt wurden. Mehr Informationen über den Issanger finden Sie hier.
Um die verschiedenen Lebensräume und den Artenreichtum des Issangers zu erhalten, wurde in einem Einsatz des TEAM KARWENDEL im Sommer 2012 die Fläche komplett entbuscht und gemäht. Der Naturpark Karwendel organisiert jährlich Mahden, freiwillige Helfer willkommen – ein Anmeldeformular für die diesjährige TEAM KARWENDEL Aktion finden Sie hier.
Im Winter ist das Halltal schattig. Der zweithöchste Berg im Karwendel, der Große Bettelwurf (2.726 m), beansprucht alle Sonnenstrahlen für sich. Erst wenn die Sonne im Februar an Maria Lichtmess wieder in einem steileren Winkel steht, schafft sie es, den steinernen Riesen zu überwinden. Bis dahin ist die verschneite Straße von den Herrenhäusern über das Gasthaus St. Magdalena bis nach Hall eine der beliebtesten Rodelbahnen der Innsbrucker. Mit Karacho geht es über die Brücken des Halltalbachs. Zehn Brücken mit fantasievollen Namen passiert man im Halltal: die Kitzzwengbrücke, die Geigerbrücke, die Eibentalbrücke oder die Sonnenbrücke, um nur einige zu nennen.

St. Magdalena
Das Gebäude von St. Magdalena besteht seit 1441 (Bildquelle: Wikipedia). Die ehemalige Einsiedelei wandelte sich in späteren Jahren zu einem Frauenkloster. Aber die Naturgewalten beschädigten die Gebäude immer wieder, und 1522 verließen die letzten Schwestern St. Magdalena. Aus der Gründungszeit ist noch eine gotische Kapelle mit einem Altar aus dem 17. Jahrhundert erhalten. Nachdem das Kloster durch die Schwesterngemeinschaft aufgegeben wurde fielen die Gebäude an den Salzbergbau (s. unten).
Heute ist nur noch das Gasthaus bewirtschaftet. Hier finden Sie die Öffnungszeiten.

Salzbergbau im Halltal
Der salzige Reichtum des Halltales lockte bereits mutige Kelten in das Gebiet rund um die Herrenhäuser. Im Mittelalter stellten die Salzstollen eine wahre Goldgrube und den Entwicklungsmotor für ganz Tirol dar. Erst 1967 wurde das Bergwerk geschlossen.
Die Herrenhäuser, die so mächtig am Hang stehen (s. Foto), sind das sichtbarste Zeichen aus der Salinenzeit – sie repräsentieren den Reichtum der Salzbergleute vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert. Bergbeamte wohnten und arbeiteten bis vor 150 Jahren in den Villa-artigen Gebäuden vor dem Übergang zum Samertal. Die Häuser sind nicht öffentlich zugänglich. Interessierte können aber die regelmäßigen Führungen im Salzbergmuseum in der Haller Altstadt besuchen.

Halltal Eingangsbereich
(mehr zum Portal Halltal unter „Besucherzentren„)
- Seit dem Frühling 2012 schmückt den Eingang ins Halltal ein Infozentrum mit einem weitläufigen Spielplatz und großem Parkplatz.
- Hier können sie einiges über die Sehenswürdigkeiten im Halltal erfahren – vom Klettersteig bis zu seltenen Tieren und Pflanzen
- Auf dem südseitig gelegenen Gelände lässt es sich gemütlich Rasten und Brotzeit machen
- Hier verkehren am Wochenende Shuttlebusse ins Halltal, mehr Informationen siehe hier!
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