Isarursprung

Isarursprung – wo die Isar noch eine Tirolerin isch

Wo entspringt die Isar?

Bei Moosbänken beginnt die junge Isar leise plätschernd ihren Lauf. Sie schlängelt sich als einer der letzten teilweise unverbauten Wildflüsse der Alpen durch die gewaltige Felskulisse des Karwendel-Hauptkamms.

Wer den Isarursprung besuchen will, muss hinter den Zaun schauen, der die junge Isar vor dem Staub der Mountainbikes schützt. Auf einer kleinen Bank sitzt man hier beschaulich mitten zwischen jungen Birken und Blaubeersträuchern, Bergaurikeln und dem Stängellosen Enzian. Kaum vorzustellen, dass aus diesem kleinen glucksenden Bach der viertgrößte Fluss Bayerns wird.

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Bildquelle: Naturpark Karwendel

Der Isarursprung im Hinterautal

Hier nimmt der viertgrößte Fluss Bayerns seinen Anfang. Kaum jemand weiß, dass der offizielle Isarursprung keine wirkliche Quelle ist, sondern vielmehr der Ort, an dem drei Bäche aufeinandertreffen. Sie kommen von Karstquellen aus dem darüberliegenden Schutteinzugsgebiet. Einheimische nennen den Ort vor der Kastenalm im Hinterautal daher auch „bei den Flüssen“.
Das ganze Hinterautal beeindruckt durch die Gipfelketten, die man hier von vielen verschiedenen Ausgangspunkten aus besteigen kann. Das Hallerangerhaus im Südosten ist eine beliebte Bergsteigerunterkunft. Die Isar, deren Lauf man hier stets folgt, löst Bewunderung aus ob ihrer Kräfte, mit denen sie über unvorstellbar viele Jahre hinweg diese Landschaft geprägt hat.
Angesichts des wasserdurchlässigen Karwendel-Schotters erstaunt es, dass so viele Bäche hier entspringen. Mit 340 Quellen im gesamten Gebiet ist das Karwendel alles andere als wasserarm! Das rührt daher, dass unter dem karstigen Kalkgestein eine Tonschicht weiteres Versickern unmöglich macht und das Wasser am Fuße der Berge wieder hervortreten lässt. Schnell geht dieser Prozess aber nicht: mancher Tropfen Wasser „reift“ über 15 Jahre im Karwendel-Fels, bis er wieder an die Erdoberfläche tritt!

Ein schnell fließender Fluss, der Isarursprung, schlängelt sich durch dichte Kiefernwälder, während Nebel über dem Wasser aufsteigt und die Berge im Hintergrund schwach zu erkennen sind.

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Der Wildfluss – ein stark bedrohter Lebensraum

Die obere Isar ist – zusammen mit dem Rißbach – einer der ganz wenigen naturbelassenen Wildflüsse der Alpen. In Tirol kommt sogar durchschnittlich auf alle 800m Wildbach eine Verbauung! Das naturgemäß breite Flussbett ist keine wirtschaftlich nutzbare Fläche, dafür bieten die Schotterbänke vielen seltenen Arten einen Lebensraum.

Spezialisten wie der Flussuferläufer (s. Foto, P.Buchner, Birdlife), der auf den überflutungsgefährdeten Standorten brütet, Wolfspinnen oder die Deutsche Tamariske (ein in Deutschland und Österreich vom Aussterben bedrohter Wildstrauch) finden hier eine Heimat.

Ein naturbelassenes, breites Flussbett ist auch ein optimaler Hochwasserschutz. Das kann man zum Beispiel an der Rißbach-Mündung nach Starkregen-Ereignissen beobachten: die Wassermassen können sich hier ausbreiten und langsam abfließen.

Und die Isar ist immer in Bewegung: Ungefähr 30 Tage braucht ein Wassertropfen vom Isarursprung bis ans Schwarze Meer. Ein Kieselstein reist an einem verlängerten Wochenende bis nach Mittenwald. Ein Kajakboot benötigt dafür nur einen halben Tag. Informationen zum Wassersport finden sich hier.

Wegbeschreibung

Den Isarursprung erkundet man idealerweise auf einer gemütlichen Fahrradtour! Die nahegelegene Kastenalm lädt zur Einkehr ein.

Details zur Tour, GPX-Track und noch zahlreiche andere Mountainbike Touren auf unserer Interaktiven Karte

Öffentliche Anreise

Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen Sie Scharnitz sehr bequem und umweltfreundlich von Tirol genauso wie von Bayern aus. Die Zugstrecke der ÖBB/DB zwischen München-Garmisch-Innsbruck verkehrt hier regelmäßig, Sommer wie Winter. Vom Bahnhof sind es wenige Minuten an der Durchgangsstraße nach Süden, bevor links der Weg Richtung Karwendeltäler abzweigt. Weitere Informationen.

PKW

Mit dem Auto passiert man das Grenzdorf Scharnitz auf der Bundesstraße zwischen Garmisch-Partenkirchen und Innsbruck. Parkmöglichkeiten gibt es auf dem Großen Parkplatz in der „Länd“: von Tirol kommend vor der Isar rechts abbiegen, von Bayern aus nach der Isar links.

In der näheren Umgebung gibt es sehenswerte Besucherzentren!

Hinterriß liegt in der Nähe von weiteren TOP 10-Plätzen des Karwendels!

Die TOP 10 stellen eine Auswahl der schönsten Plätze im Naturpark Karwendel dar. Ein Besuch lohnt sich allemal!

Wander- und Bergtouren von Scharnitz aus

Scharnitz hat nicht zu Unrecht den Namen „Tor zum Karwendel“. Hier öffnen sich nach Westen die drei großen Karwendeltäler, das Karwendeltal im Nordwesten, das Hinterautal im Westen und das Gleirschtal im Südwesten. Dazwischen ragen die höchsten Bergketten imposant in die Höhe und laden zu abenteuerlichen Bergtouren ein. Aber auch die Wildflüsse in den Tälern locken mit ihrer urtümlichen Dynamik. Obendrein finden sich idyllische Almen und artenreiche Bergwälder – soweit das Auge reicht. Egal ob ein – oder mehrtägig: die einzigartige Natur des Karwendel lässt sich ideal von Scharnitz aus erwandern! Hier gehts zu unseren Tourentipps.

Wandertouren mit öffentlicher Anreise

Ob Überschreitungen oder kleine Spaziergänge – mit Bus und Bahn ist man nicht nur naturfreundlich unterwegs, sondern kann abwechslungsreichere Touren unternehmen als mit dem Auto!

Hier gehts zu unserem Wander- und Öffiführer.

Entdecken Sie die natürliche Vielfalt des Karwendels mit neuen Augen!

An der Seite unserer professionellen NaturparkführerInnen gibt es über Besonderheiten am Wegesrand genauso viel zu Staunen wie über die großen Zusammenhänge im Gebirge. Neben den standardmäßig aufgeführten Naturführungen in der Umgebung  finden Sie hier unser gesamtes Angebot. Darüber hinaus veranstalten wir auch gerne individuelle Führungen – auch für mehrere Tage, bis hin zur Karwendel Durchquerung in einer Woche.

Eine Gruppe von Menschen im Freien in Hinterriß, eine Frau mit einem Fernglas, während andere beobachten und zeigen, mit einem Teleskop in der Nähe und Bergen im Hintergrund.
Ein Mann in einem grünen Hemd zeigt einer Gruppe von Menschen, die im Freien auf einem felsigen Gelände in der Nähe von Hinterriß sitzen, eine Landkarte, mit Bergen und Bäumen im Hintergrund.

Auskünfte zu den Übernachtungsmöglichkeiten erhalten sie beim zuständigen Tourismusverband Silberregion Karwendel.

Weitere Top 10 im Karwendel

Logo mit dem Text „Silberregion Karwendel“ in fetter und kursiver Schrift, daneben eine schlichte rote Zeichnung von drei Berggipfeln.
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Naturpark Karwendel