Der Verein Naturpark Karwendel fördert den Gedanken des alpinen Naturschutzes in der Naturparkregion durch geeignete Maßnahmen zur Erhaltung, Pflege und Gestaltung der Natur- und Kulturlandschaft, durch Öffentlichkeitsarbeit, Bildung und Wissenschaft sowie naturnahe Wirtschaftsformen in der Land- und Forstwirtschaft und im Tourismus.
Das artenreiche Karwendelgebirge bietet Heimat für viele besondere Tier- und Pflanzenarten. In Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern setzt der Naturpark im Bereich Naturschutz gezielt Schwerpunkte, wobei die europaweite Bedeutung bei der Auswahl der Projekte eine wesentliche Rolle spielt. Im Fokus stehen u.a. Naturschutzmaßnahmen im Wald und an den Wildflüssen, Artenhilfsprojekte für den Flussuferläufer, sowie Maßnahmen zur Erhaltung des Großen Ahornboden oder Freiwilligen-Einsätze auf Almen durch das Team Karwendel.
Neben Besuchezentren wie dem Naturparkhaus in Hinterriss, dem Naturpark-Infozentrum in Scharnitz, dem Naturraum Karwendel auf der Umbrüggler Alm und der Eulen-Austellung beim Romediwirt bietet der Naturpark seinen Besuchern eine große Auswahl an geführten Wanderungen an. Im Mittelpunkt steht Naturbeobachtung mit allen Facetten wie Flora, Fauna und den geografischen Besonderheiten. Die professionelle Begleitung eines Naturparkführers auf speziell ausgesuchten Routen sowie der bewusste Einsatz von Präzisionsferngläsern von Swarovski Optik bieten einen besonderen Erlebniswert. Zusehens gewinnt auch die Besucherlenkung durch unsere Naturpark-Ranger an Bedeutung. Sie stehen im direkten Kontakt mit Besuchern und den regionalen Akteuren.
Der Naturpark hat alle Umweltbildungsmaßnahmen unter dem der Dach der Junior-Ranger gebündelt. Dieses Programm richtet sich sowohl in der Schule als auch außerschulisch an Kinder zwischen 8-14 Jahre, die sich besonders für die Natur interessieren und mehr wissen wollen. Darüberhinaus besteht mit den inzwischen sieben Naturparkschulen rund ums Karwendel eine sehr intensive und gute Zusammenarbeit.
Der Naturpark Karwendel ist keine Forschungseinrichtung, sieht sich aber als regionaler Partner der Wissenschaft, der Universitäten und andere Forschungseinrichtungen mit seinem regionalen Wissen und bei der Logistik unterstützt. Die thematischen Forschungsschwerpunkte liegen vor allem in naturschutzfachlichen Fragestellungen. In den letzten Jahren sind zahlreiche tolle Arbeiten entstanden, die u.a. über unsere Wissensdatenbank frei zugänglich sind.
Was kann Regionalentwicklung in einem starken Tourismus- und Wirtschaftsraum überhaupt bedeutend? Regionalentwicklung ist für uns schlichtweg Lebensqualität! Die soll man nicht nur im Naturpark selbst, sondern auch in unseren Besucherzentren und bei unseren Produkten spüren.
Vereinsstruktur
Der Naturpark Karwendel ist in Form eines Vereins organisiert.
Der gemeinnützige Verein besteht aus den 16 Tiroler Gemeinden, den fünf Tourismusverbänden, den Österreichischen Bundesforsten als größtem Grundbesitzer im Karwendel, der Landwirtschaftskammer Tirol, dem Deutschen und Österreichischen Alpenverein und dem Land Tirol/Abteilung Umweltschutz. Die genannten ordentlichen Mitglieder des Vereins bilden die Generalversammlung, welche u.a. den Vorstand bestellt.
In einem breit aufgesetzten, einjährigen Prozess wurden nach 2008 und 2015 zum dritten Mal ein neues mehrjähriges Programm verabschiedet. Das sog. „Karwendelprogramm 2028“
Was beinhaltet das Karwendelprogramm 2028? K2020 umfasst eine umfangreiche Darstellung unserer Grundsätze, Ziele und Projekte in den klassischen thematischen Schwerpunkten „Naturschutz“, „Erholung & Tourismus“, „Umweltbildung“, „Wissen & Forschung“, sowie „Regionalentwicklung“. Erstmals werden auch die weltweit brennenden Themen „Biodiversität“ und „Klimawandel“ in sämtlichen Projekten adressiert.
Warum ist das Karwendelprogramm 2028 für den Naturpark so wichtig? Beinah täglich werden Ideen und Begehrlichkeiten an den Naturpark herangetragen. Es ist daher essentiell, dass wir als Naturpark wissen, für welche inhaltlichen Bereiche wir verantwortlich sind und dies auch klar unseren vielen Partnern vermitteln können. Nur so gelingt es uns, fokussiert zu bleiben und Schritt für Schritt unsere Aufgaben wahrzunehmen.
Wo liegen die großen Unterschiede zum Karwendelprogramm 2020? Der wesentliche Unterschied liegt darin, dass das Karwendelprogramm 2028 im Gegensatz zu seinem Vorläufer in einem breiten, einjährigen Prozess entstanden ist. Die fachlichen Grundlagen haben sich in den letzten Jahren deutlich verbessert und die großen Themen wie Biodiversität und Klimawandel sind noch dringender geworden. Wir wollen auf regionaler Ebene dafür Antworten geben. Inhaltlich gesehen ist es eine ausgewogene Mischung aus bereits etablierten und vielen neuen Projekten geworden.
Aktueller Stand der Umsetzung
Das Programm wurde im Herbst 2022 vom Vorstand abgesegnet und in der Generalversammlung im Jänner 2023 vorgestellt. Seither hat die Umsetzung begonnen. Ein jährlicher Zwischenstand erfolgt mit dem Vorliegen des Jahresberichts.